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Trotz Turbulenzen stabile Tendenzen

Lesezeit: 4 Minuten

Die Getreidekurse schlagen derzeit je nach Meldung mal nach oben und mal nach unten aus. Grundsätzlich spricht derzeit aber weiterhin einiges für anhaltend feste Tendenzen.


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Der Skiurlaub fällt dieses Jahr ja leider aus. Aber wenigstens die Getreidekurse lassen sich von guten Nachrichten immer wieder auf den Berg ziehen, rutschen dann mehr oder weniger steile Pisten hinunter, um den nächsten Lift nach oben zu erwischen.


Je nach Nachrichtenlage vom Weltmarkt schwanken die Börsenkurse und Erzeugerpreise für Brot- und Futtergetreide zuletzt. Die größere „Delle“ Mitte Januar war zum Monatswechsel überwunden. Anfang Februar setzten sich festere Kurse durch. Sie gerieten aber nach dem jüngsten Bericht des US-Agrarministeriums schon wieder unter Druck, da die weltweite Maisbilanz größer geschätzt wurde als zuvor erwartet und Börsenspekulanten Gewinne mitnahmen. Pessimisten sahen den Aufwärtstrend der Getreidekurse schon beendet, zumal einige Investoren an den Terminmärkten auch ihre Longpositionen auflösten. Die schwächeren US-Börsennotierungen zogen zeitweise den Pariser Weizen mit nach unten, der zuletzt knapp über 220 €/t notierte. Aber der nächste Skilift liegt vermutlich nicht allzu weit entfernt.


Das Fundament bleibt fest


Denn am Fundament des Marktes hat sich wenig geändert: Ein weltweit nicht zu reichliches Getreideangebot und vor allem die hohe Nachfrage nach Brot- aber auch Futtergetreide stützen die relativ hohen Preise. Das USDA hat die globalen Endbestände für Weizen zuletzt noch einmal um 9 Mio. t geringer geschätzt als im Vorjahr.


Hinzu kommt: Die beschlossene russische Exportsteuer bringt jetzt schon zusätzlichen Schwung in die globale Nachfrage. In den vergangenen Wochen haben traditionelle Weizenimportländer mehrere große Tender festgemacht. Allein Ägypten kaufte zuletzt rund 480000 t Weichweizen, von denen lediglich 120000 t auf Russland entfallen, aber 240000 t auf Frankreich und 60000 t auf Rumänien. Optimisten werten dies bereits als Signal, dass die Nachfrage nun von russischen auf EU-Herkünfte umschwenkt.


An den deutschen Seehäfen sind die Aktivitäten denn auch weiterhin lebhaft. Bei Erzeugern und Ersterfassern schwindet das Angebot zusehends. Weizenvorräte sind gut geräumt oder zumindest verkauft. Für den Rest gibt es wenig Abgabebereitschaft und aus dem gleichen Grund wenig Kaufinteresse heimischer Mühlen. Damit war es zuletzt verbreitet relativ ruhig am deutschen Kassamarkt. Die Erzeugerpreise für Brotweizen in Deutschland lagen zuletzt verbreitet knapp über der Marke von 200 €/t (frei Erfasser). In Zuschussregionen konnten Landwirte auch bis zu 220 €/t erlösen.


Futtergetreide gefragt


Auch in Bezug auf die neue Ernte tat sich zuletzt nur noch wenig. In einigen Regionen heißt es, dass für diesen frühen Zeitpunkt schon sehr viel vorverkauft wurde. Nun gilt es abzuwarten, welche Mengen der weitere Witterungsverlauf heranwachsen lässt.


Die Entwicklungen auf dem Weltmarkt treiben hierzulande das Geschehen beim Futtergetreide an. Allerdings gibt es ebenfalls spürbare Impulse von den Mischfutterherstellern in hiesigen Veredelungsregionen wie Südoldenburg oder Westfalen. Selbst Niederländer fragen noch Futterweizen, Futtergerste und Körnermais zur Deckung von Versorgungslücken an und sind bereit, gut zu zahlen. Im Rostocker Hafen dauern währenddessen die Verladungen von Gerste an.


Der regen Nachfrage steht ein immer weiter schrumpfendes Angebot gegenüber. Die Ernte 2020 gilt größtenteils als ausverkauft. Restmengen werden von Erzeugern teilweise zurückgehalten, um sie später hoffentlich noch etwas teurer platzieren zu können. Futtergerste frei Lager des Erfassers kostete zuletzt meist um 180 €/t. Gegenüber Mitte Januar ist das ein Plus von fast 15 €/t. Alterntiger Futterweizen hat sich ebenfalls seit Januar nochmals deutlich verteuert und wechselte zuletzt für rund 200 €/t den Besitzer. Körnermais kostete zuletzt verbreitet gut 200 €/t. Fast 17 €/t betrug der Preisaufschlag gegenüber Januar.


Der MAis machts


Vor allem die Entwicklung an den internationalen Maismärkten bestimmte in der ersten Februarhälfte das Geschehen am Futtergetreidemarkt. Der gesamte Maismarkt findet Unterstützung in der angespannten globalen Versorgungslage. Ursache ist die Entscheidung der Ukraine, ihre Maisexporte im laufenden Wirtschaftsjahr auf 24 Mio. t zu limitieren, sowie witterungsbedingte Erntesorgen in Südamerika.


Traditionelle Importländer (wie z.B. China, siehe Übers. 2) waren deshalb als Käufer in den vergangenen Wochen sehr aktiv am Weltmaismarkt und stockten die Vorräte in Sorge vor Engpässen massiv auf. Diese Nachfrage trieb die Maisnotierungen zusätzlich nach oben. Wesentlichen Anteil an der Mais-Hausse hat derzeit denn auch China. Das Riesenreich will nach der überwundendenen Schweinepestkrise seine Viehbestände schnell wieder auf- und ausbauen und benötigt dafür enorme Futtermengen. Mit 22 Mio. t will China in dieser Saison dreimal soviel Mais importieren wie im Vorjahreszeitraum (siehe Übersicht 2). Die Pariser Maiskurse tendierten zuletzt stabil bis fest bei rund 218 €/t. Vom neuen USDA-Report, der in Chicago für ein deutliches Minus bei den Terminkursen sorgte, zeigten sich die Kurse hier relativ unbeeindruckt. Nicht zuletzt diese festen Tendenzen stützten Mitte Februar auch die anderen (Futter-)Getreidemärkte. christian.brueggemann@topagrar.com

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