Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

Aus dem Heft

Tut sich in diesem Jahr noch was?

Lesezeit: 3 Minuten

An Lagerrenditen ist bislang kaum zu denken. Optimisten hoffen aber, dass Anschlusskäufe der Verarbeiter und zunehmende Exportaktivitäten mehr Leben in den Getreidemarkt bringen.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

War es völlig falsch, einzulagern? Zahle ich am Ende drauf? Diese und ähnliche Fragen beschäftigen viele Getreideerzeuger, die ihre Ernte 2017 ganz oder teilweise eingelagert haben. Damit sich das rechnet, hätten die Preise selbst bei niedrigen Sätzen für Lagerung, Schwund usw. von der Ernte bis jetzt 7,50 bis 10 €/t steigen müssen. Sie sind es aber nicht. In den letzten Wochen traten z.B. die Erlöse für Mühlenweizen sogar vollkommen auf der Stelle. „Und selbst das auch nur, weil das stetige Futtergetreidegeschäft indirekt den Brotgetreidemarkt stützt“, gibt ein Händler zu bedenken.


Das ist nicht zu bestreiten. In Veredlungshochburgen geben ohnehin die Futtermischer mit ihren Geboten die Richtung bei den Preisen vor. „Und ökonomisch kann es einem ja auch egal sein, ob das Getreide letztlich über den Tier- oder den Menschenmagen verwertet wird“, sagt ein Vermarktungsprofi. Er ist allerdings überzeugt, dass im weiteren Verlauf auch wieder mehr Getreide über andere Absatzkanäle abfließen wird.


Viel Weizen im Lager:

Angesichts der vermutlich recht ansehnlichen unverkauften Vorräte in Erzeugerhand würde es sonst wohl wieder Druck geben. Das Landwirtschaftsministerium der USA (USDA) hat seine bärischen Prognosen für den internationalen Weizenmarkt jüngst erneut bestätigt:


  • Weltweit werden demnach im Wirtschaftsjahr 2017/18 fast 752 Mio. t geerntet, also nur knapp 2 Mio. t weniger als in der Rekordsaison 2016/17.
  • Der Verbrauch soll bei 740 Mio. t liegen (plus 400000 t gegenüber 2016/17).
  • Die Vorräte steigen bis Mitte 2018 im Vergleich zum Vorjahr um rund 12 Mio. t auf dann 267,5 Mio. t. Bisher war das USDA sogar von noch höheren Beständen ausgegangen, aber auch so kann von drohenden Versorgungsengpässen wirklich keine Rede sein. Auch dann nicht, wenn man Chinas und Indiens Mengen (zusammen gut 50% aller globalen Bestände) herausrechnet.


Dass große Angebot ist seit geraumer Zeit bekannt. Deshalb rufen die neuen Zahlen bei Börsianern bestenfalls ein Schulterzucken hervor. Gleiches gilt für den realen Handel bis hinunter auf die Erzeugerstufe. Angesichts der hohen Vorräte (siehe Übersicht unten) agieren aber alle Marktbeteiligte im Einkauf nach wie vor vorsichtig – egal ob es sich um Börsen oder realen Handel handelt.


Teils zu vorsichtig:

Einige Händler stehen aber übertrieben stark auf der Preisbremse. „Dass wenig geht, heißt doch nicht, dass gar nichts geht“, sagt ein Beobachter. Er erwartet z.B.:


  • Stetige Ergänzungskäufe der heimischen Mischfutterindustrie. Aus Sorge vor eventuellen Engpässen beim Mais soll z.B. im Nordwesten Deutschlands zuletzt schon vermehrt Weizen geordert worden sein. Gerste ist ohnehin gefragt, und das dürfte auch so bleiben.
  • Anlaufende Anschlusskäufe der heimischen Mühlen. Viele von ihnen würden bereits von der sprichwörtlichen der Hand in den Mund leben, berichten Branchenkenner. Offenbar zögert man Käufe in der Hoffnung auf sinkende Preise hinaus. Allmählich bekommen Makler und andere Händler nach eigenem Bekunden aber Anfragen nach größeren Brotgetreide-Lieferungen.
  • Zunehmende Aktivitäten der Exporteure. Bislang graben uns z.B. die Russen in Nordafrika und dem Mittleren Osten das Wasser ab. Analysten rechnen aber mit abnehmender Konkurrenz aus Osteuropa. Dann dürfte die EU wieder zum Zuge kommen. Einige Exporteure sollen deshalb schon passenden Brotweizen und exportfähige Futtergerste kaufen. Jörg Mennerich

Die Redaktion empfiehlt

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.