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Vorerst geht die Rallye weiter

Lesezeit: 3 Minuten

Die Notierungen für Brot- und Futtergetreide schwanken, halten aber unterm Strich ihr hohes Niveau. Ob bzw. wie viel Luft nach oben die Preise noch haben, ist aber in Fachkreisen umstritten.


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Guter Mühlenweizen kratzte auf der Großhandelsstufe Mitte der zweiten Novemberwoche wieder mal an der Marke von 300 €/t, Futtergerste lag etwa 20 €/t darunter, und für Braugerste wurden an transportgünstigen Standorten, z.B. Binnenhäfen sogar über 350 €/t notiert. Die Preise frei Erfasser (siehe Seite 111) liegen stellenweise noch recht weit unter dem Großhandelsniveau, sie haben aber ebenfalls angezogen. Genau das bereitet Landwirten jetzt Kopfschmerzen. Einerseits wollen sie sich attraktive Erlöse nicht entgehen lassen, andererseits wollen sie sich die Chance auf weitere Steigerungen nicht verbauen. Klartext: Verkauft man jetzt den Rest der Ernte 2021 und schließt auch zeitnah Vorkontrakte für 2022 und eventuell sogar schon für 2023 ab, oder wartet man noch?


Wie risikofreudig sind Sie?


Viele Analysten sträuben sich vor konkreten Vermarktungsempfehlungen, zudem gehen die Meinungen über den Marktverlauf oft auseinander. In einem Punkt sind sich Beobachter jedoch einig: Ob man verkauft oder abwartet, hängt von der eigenen Risikobereitschaft ab und von der finanziellen Situation des Betriebes. „Ich würde aber auch finanzstarken Optimisten nicht raten, mit großen Mengen zu spekulieren“, sagt ein Marktkenner. Das gelte auch im Hinblick auf Vorverträge. Dem können wir uns nur anschließen.


Die sogenannten fundamentalen Eckdaten sind mittlerweile eingepreist. Der jüngste Bericht des US-Agrarministeriums (USDA) über den internationalen Getreidemarkt in der Saison 2021/22 hat deshalb nur relativ kurz zu kräftigen Kursschwankungen geführt. Dies sind die wichtigsten Prognosen:


  • Das weltweite Angebot wird etwa auf dem mäßigen Vorjahresniveau liegen. Bei Weizen erwartet das USDA ein moderates Plus von 0,5 Mio. t und bei Mais von 5,6 Mio. t.
  • Das weltweite Verbrauchsplus gegenüber der Saison 2020/21 beträgt bei Weizen ca. 11 Mio. t und bei Mais sogar mehr als 27 Mio. t.
  • Im Gegensatz zum Weizen übersteigt die Maisernte aber den Bedarf, weshalb Ende 2021/22 ca. 12,5 Mio. t höhere Maisvorräte vorhanden sein sollen als zwölf Monate zuvor. Bei Weizen erwartet das USDA hingegen ein Minus von mehr als 12 Mio. t.


Auch die Prognose, dass am Ende der laufenden Saison über 50% der globalen Weizen- und fast 70% der Maisvorräte in China lagern sollen, war für Beobachter keine Überraschung. Allerdings könnte genau das den Preisen weiteren Auftrieb geben.


Exporte nehmen deutlich zu


Wenn man die chinesischen Vorräte herausrechnet, kann von einer reichlichen Versorgung keine Rede sein. Die Vorräte wichtiger Exporteure sind nicht gerade groß, und der Importbedarf vieler Länder und Regionen soll laut USDA auf oder sogar über dem Vorjahresniveau liegen. Dazu zählen Nordafrika, der Nahe und der Mittlere Osten sowie große Teile Asiens. Dies und die extrem gestiegenen Frachtraten treiben die Weltmarktpreise nach oben.


Erzeugerpreise ziehen nach


Deutsche Anbieter haben zwar auch 2021/22 mit starker Konkurrenz zu kämpfen, z.B. aus der Ukraine (siehe Übersicht oben). Aber auch im Einzugsgebiet der norddeutschen Seehäfen sind exportfähige Qualitäten rege gefragt. Vor allem Weizen mit Fallzahlen von mindestens 220/230 sec. und 12 bis 12,5% Protein ist stetig abzusetzen. Aber auch Futtergerste ab 62 bis 63 kg pro hl fließt ab, berichten Händler.


An den Preisen der Exporteure kommen heimische Verarbeiter nicht vorbei, auch die Mühlen nicht. Dass letztere mal wieder meinen, Landwirte müssten sie mit zeitnahen Lieferungen unterstützen, zieht nicht. Tatsache ist: Bieten Sie gute Preise, dann bekommen Sie auch genug Getreide! So einfach ist das.


joerg.mennerich@topagrar.com

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