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Vorerst ist keine Preisrallye in Sicht

Lesezeit: 4 Minuten

Die Getreidenotierungen tendieren zumeist stabil. Stellenweise werden sogar Aufschläge bewilligt. Die meisten Analysten glauben allerdings nicht an deutliche Steigerungen bis zum Jahresende.


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Geht bis zum Jahreswechsel oder kurz danach noch was am Getreidemarkt? Lohnt es sich also, mit dem Verkauf noch zu warten? Oder droht Anfang 2020 wieder ein Absturz wie 2019, und ich zahle drauf, weil ich meine Vorräte zu lange behalten habe? Diese und ähnliche Fragen beschäftigen derzeit Landwirte, die noch unverkauftes Getreide der Ernte 2019 im Lager haben. Leider gibt es darauf selbst in Fachkreisen nur vage Antworten, und zudem gehen die Meinungen über die weitere Entwicklung weit auseinander.


Skeptiker glauben z. B. nicht an Preisspielraum nach oben. Im Gegenteil, sie erwarten sogar Schwächen, wenn viele Läger gleichzeitig geleert werden. Die unverkauften Mengen sollen in der Tat relativ groß sein. Das gilt beim Weizen übrigens weltweit (s. Übersicht). Optimisten beurteilen die Lage anders.


Markt noch nicht abhaken


Sie erwarten zwar ebenfalls keine Preisrallye in den nächsten Wochen. Sie sehen aber durchaus noch Entwicklungspotenzial nach oben bei den Preisen. Die Nachfrage werde nämlich anregende Impulse bekommen, heißt es.


Damit kein falscher Eindruck entsteht: Wenn Sie halbwegs attraktive Offerten für Ihr Lagergetreide bekommen, sollten Sie zumindest einen Teil davon verkaufen. Man schläft einfach besser, wenn man sich nicht ständig Sorgen um die Finanzen bzw. den Wert der Vorräte machen muss. Andererseits sollten Sie auch nicht in Panik verfallen, wenn Ihr Handelspartner heute noch mauert. Morgen bessert er vielleicht ja schon nach, weil er Verarbeiter oder Exporteure beliefern will.


Bedarf ist vorhanden


Die Mischfutterfirmen und Mühlen tun zwar so, als seien sie lange „nicht am Markt“. In Wahrheit operieren viele Firmen in puncto Rohstoff aber „just in time“. Ihre Vorräte sind relativ klein. Es ist also keine Frage ob, sondern wann sie Anschlusskäufe tätigen müssen. Makler berichten z.B. schon über Anfragen von Futtermischern – diese setzen angesichts der guten Schweinepreise offenbar auf gute Absatzchancen für Mischfutter. „Und die hiesigen Mühlen bestellen normalerweise etwa ab Mitte bis Ende Januar wieder mehr Getreide“, sagt ein Großhändler.


Die Inlandsnachfrage ist allerdings nur eine Seite der Medaille. Die eigentliche Entscheidung über Wohl oder Wehe bei den Getreidepreisen fällt bei den Drittlandexporten. In der Saison 2018/19 enttäuschten die Getreidepreise nach dem Jahreswechsel, weil die EU viel weniger in Drittstaaten zum Zuge kam als zuvor erwartet. Das könnte in der laufenden Saison anders sein. Die Ausfuhren liegen schon jetzt über den Vorjahresmengen und...


  • in Nordafrika, dem Mittleren Osten sowie weiteren Importregionen sind weitere Versorgungslücken zu stopfen.
  • im Gegensatz zur vergangenen Saison ist EU-Getreide preislich durchaus konkurrenzfähig gegenüber Ware aus dem Schwarzmeerraum. Moskau scheint zudem den Verkauf der russischen Vorräte drosseln zu wollen, um den Preisauftrieb im Inland zu stoppen.
  • es drohen in den nächsten Monaten am Weltmarkt keine Angebotswellen aus Australien und Südamerika, denn dort waren die Aufwuchsbedingungen nicht gerade gut.


Was abgeben, was noch nicht?


Wenn Sie jetzt Getreide verkaufen wollen, sollten Sie sich zuerst von den hohen Qualitäten trennen. Wegen der reichlichen Ernte 2019 haben z.B. die Brotroggen-Kurse selbst nach Meinung vieler Optimisten kaum noch Spielraum nach oben. Die Verkaufsempfehlung, das mag Sie überraschen, gilt aber auch für sehr guten Weizen.


Seit Jahren werden für A- und E-Weizen (abgesehen von einigen speziellen E-Sorten) spätestens nach dem Jahreswechsel immer wieder nur noch enttäuschende Prämien bewilligt. Oft wird der Abstand zu normalem Brot- und auch zu Futterweizen sogar spürbar enger. Wer zu lange lagert, verliert dann bares Geld. Das gilt es, zu vermeiden.


joerg.mennerich@topagrar.com


◁ Zu unseren Preisen


Die Preisangaben in der Übersicht beziehen sich auf Erzeugerpreise für Anlieferung von mind. 10 t frei Lager des Handels (o. MwSt.). Bei Verladung im Streckengeschäft können 5 bis 7,50 €/t höhere Preise erzielt werden. Ob die von uns genannten Preise im Einzelfall erzielbar sind, hängt auch vom lokalen Wettbewerb und der Verhandlungsposition (u.a. Kauf von Betriebsmitteln) des einzelnen Landwirtes ab.


Qualitätskriterien: E-Weizen: mind. 14% RP, 50 Sedi, 250 Fz, 78 kg/hl; A-Weizen: 13% RP, 40 Sedi, 240 Fz; Brotweizen: mind. 12% RP, 30 Sedi, 220 Fz, 76 kg/hl; Futterweizen: mind. 11,5% RP, 76 kg/hl; Brotroggen: mind. 120 Fz, max. 0,05% Mutterkornbesatz; Futtergerste: mind. 63 kg/hl; Braugerste: 11,5% RP, 95% Keimenergie, 90% Vollgerste (>2,5 mm).

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