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Warten Sie beim Düngereinkauf ab

Lesezeit: 3 Minuten

Auch wenn Hersteller und Handel die N-Düngerpreise auf dem Papier erhöht haben: Es könnte sich lohnen, den Einkauf für die nächste Saison vorerst hintenanzustellen.


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Erstmal ist jetzt die Bestellung meiner rappeltrockenen Flächen dran. Dünger ist momentan das Letzte, woran ich denke“, beschreibt ein westdeutscher Ackerbauer seine derzeitigen Prioritäten. Zumal ihm die Einkaufspreise für Harnstoff, AHL und KAS schon seit einigen Wochen viel zu hoch erscheinen.


Tatsächlich haben Hersteller und Handel die Stickstoffdüngerpreise in den vergangenen Wochen mehrfach angehoben, teils liegen die Herstellerforderungen sogar über denen des Handels, der noch auf günstig eingekaufter Lagerware sitzt.


Für die verschiedenen N-Dünger kursierten folgende Preisvorstellungen:


  • Harnstoff (geprillt, 46% N) kostete zuletzt je nach Standort zwischen 247 und 280 €/t (netto, ab Lager, 5 t),
  • für flüssige Ammoniumharnstofflösung (AHL) mit 30% N wurden 145 bis 175 €/t genannt und
  • Kalkammonsalpeter (KAS) sollte meist 190 bis 220 €/t kosten.


Die Hauptursache für die schrittweise erhöhten Preisforderungen sind die deutlich gestiegenen Harnstoffnotierungen auf dem Weltmarkt. Das verteuert die Düngerproduktion, sodass vor allem die Hersteller an der Preisschraube drehen. Zusätzlich sorgt die verbreitete Trockenheit für niedrige Pegelstände in den Flüssen. Kleinstwasserzuschläge verteuern den Düngertransport zusätzlich. Das bekommen vor allem Landwirte in der Südhälfte Deutschlands zu spüren.


Einige Anbieter rechtfertigen übrigens ihre Preiserhöhungen auch mit den vermeintlich stark gestiegenen Erzeugerpreisen für Getreide und Raps. Dass bei Weizen, Gerste, Raps und Co. nach der wochenlangen Dürre deutlich weniger gedroschen wurde und viele Beobachter die Erzeugerpreise noch für zu niedrig halten, blenden diese dabei einfach aus.


Passt nicht zur Nachfrage:

Durchsetzbar sind die höhren Düngerpreise am Markt bislang denn auch nicht. Wer als Landwirt nicht unbedingt muss, hat den Einkauf „bis auf Weiteres“ verschoben. Vielen sind die aktuellen Preise einfach deutlich zu hoch, aus folgenden Gründen:


  • Das trockene Wetter im Frühjahr hat den Düngerabsatz deutlich verringert. Die nicht verkauften Mengen liegen teils jetzt noch in den Lägern des Handels.
  • Nach der enttäuschenden Ernte fehlt es auf vielen Höfen an Liquidität.
  • Zumal die Ernten häufig erstmal eingelagert und noch nicht verkauft wurden. Entsprechend sind auch die Lagerflächen belegt.
  • Im Herbst dürften die nach der neuen Dünge-VO nur reduziert möglichen Düngergaben verbreitet mit Wirtschaftsfdüngern stattfinden, sodass der Bedarf bis zum Jahresende überschaubar bleibt.


Letzteres wissen auch die Düngeranbieter und haben ebenfalls auf „stur“ geschaltet. Sie halten Preiszugeständnisse in den kommenden Wochen für nahezu ausgeschlossen.


Beobachten Sie den Markt:

Damit sind die höheren Preise der Verkäuferseite zwar fromme Wünsche. Dass sie sich erfüllen, kann aber bezweifelt werden. In den kommenden Wochen dürfte vorerst Stillstand auf dem Düngermarkt angesagt sein, sodass es sich lohnen könnte, mit dem Düngereinkauf noch einige Zeit zu warten.


Rechtzeitig zur nächsten Düngesaison sollten Sie den Markt aber genau beobachten: Dann dürften preisliche Zugeständnisse der Verkäufer möglich werden, schließlich will kein Händler auf seiner Ware sitzen bleiben.


Kontakt: christian.brueggemann@topagrar.com

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