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topplus Aus dem Heft

Was geht noch?

Lesezeit: 3 Minuten

Das Angebot bleibt klein, und Beobachter erwarten Nachfrage der Verarbeiter sowie zunehmende Exporte. Das spricht für festere Preise, aber schrauben Sie Ihre Erwartungen nicht zu hoch.


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Allmählich kippt bei Landwirten, die noch nennenswerte Mengen der Getreidernte des Jahres 2018 unverkauft im Lager haben, die Stimmung. Einer von ihnen bringt es auf den Punkt: „Ich hätte wegen der schlechten Erträge geschworen, dass z.B. Weizen die Marke von 200 €/t frei Handel schnell weit hinter sich lassen würde. Davon kann aber bislang keine Rede sein.“ In der Tat bewegen sich die Preise für die meisten Getreidearten und -qualitäten etwa auf dem Niveau, das auch schon Ende August 2018 notiert wurde. Warum raten einige Beobachter immer noch, mit dem Verkauf zu warten?


Nachfrage nimmt zu


Die Antwort auf diese Frage lautet: Weil sie im weiteren Verlauf mit zunehmenden Umsätzen am Getreidemarkt rechnen. Aus folgenden Gründen:


  • Nach einer kurzen Verschnaufpause ordern die Mischfutterfirmen wieder stetig Weizen, Gerste und Co. Das hat den Kursen in der Nähe unserer Veredlungshochburgen zuletzt sogar Auftrieb gegeben. Im Nordwesten und Westen Deutschlands konkurrieren hiesige Verarbeiter zudem mit Abnehmern aus Holland um Getreide. „Gerste ist schon so knapp, dass dafür höhere Preise geboten werden als für Weizen“, berichtet ein Großhändler. Bei inländischem Mais sieht er hingegen kaum Spielraum nach oben, „solange die Mischer auf günstige Importware ausweichen können“. Letzteres könnte sich allerdings noch ändern, da die weltweiten Vorräte kräftig abschmelzen (s. Übersicht).
  • Auch das Geschäft mit den heimischen Mehlmühlen scheint nun besser in Fahrt zu kommen. Denn die Rohstoffvorräte sind vermutlich weitgehend abgebaut. Und weil viele Firmen bislang auf fallende Preise spekulierten, haben sie jetzt nur einen kleinen Teil ihrer Anschlussversorgung in den Büchern, berichten Branchenkenner. Teils herrsche mittlerweile sogar ein regelrechtes Rohstoffvakuum, heißt es. Das dürfte zwar übertrieben sein, aber viele Müller müssen wirklich noch Brotweizen und -roggen nachkaufen. Stellenweise werden denn auch schon leicht aufgebesserte Prämien ausgelobt.


Export muss voll anlaufen


Bei allem Optimismus sollten wir allerdings nicht vergessen: Deutlichen Preisspielraum nach oben wird es nur dann geben, wenn der Drittlandexport richtig in Schwung kommt.


Immer wieder hieß es in den letzten Wochen, Russland werde sich als Anbieter vom Weltmarkt verabschieden und den Weg für EU-Anbieter frei machen. Als mehr Schiffe in Hamburg und Rostock beladen wurden, witterten Optimisten Morgenluft. Zuletzt hat sich die Lage aber wieder beruhigt. Der feste Kurs des Euro verschlechtert unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit. „Zudem stehlen uns die Russen in Nordafrika und dem Mitteleren Osten immer noch die Schau“, berichtet ein Großhändler.


Er warnt deshalb davor, auf kräftig anziehende Preise für Weizen, Gerste usw. zu spekulieren. Dass noch etwas geht, glaubt er allerdings schon. Schließlich seien in Nordafrika und anderen Regionen noch etliche Versorgungslücken zu stopfen – auch durch Getreidelieferungen aus der EU.


Sein Rat: „Beobachten Sie als Landwirt die vorderen Termine der Pariser Matif. Wenn die über mehrere Tage hinweg spürbar steigen, sollten Sie mit Ihrem Handelspartner sprechen. Denn viele Händler leiten ihre Preise von der Matif ab.“ Andere Experten empfehlen zwar ebenfalls den Blick auf die Terminnotierungen, aber eher für den Vergleich mit den Großhandelskursen an absatzstarken Standorten wie den Exporthäfen Hamburg und Rostock. Wenn dort deutliche Aufschläge/Prämien auf den Matif-Kurs geboten werden, wird die Vermarktung interessant. Denn dann sucht der Exporthandel nach passenden Qualitäten.


joerg.mennerich@topagrar.com

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