Bei der Neuauflage des Webinars „Milchpreis-Absicherung über die Warenterminbörse“ im Dezember war neben zahlreichen Milchviehhaltern auch eine Schulklasse aus Baden-Württemberg „zu Gast“. Bei der Fachschule Emmendingen stand „Börse“ ohnehin auf dem Lehrplan, und Lehrerin Mandy Betz lud ihre Schüler kurzerhand zum „Rudelgucken“ ein. Die Jung-Agrarier waren von der Idee begeistert und erkannten schnell die Vorzüge: „Man muss an keinen Schulungsort fahren und spart so Reisekosten“, brachte es ein Schüler auf den Punkt.
Auch inhaltlich stieß das Thema auf großes Interesse. „Obwohl wir Landwirte Unternehmer sind, haben wir die Preisfindung in der Vergangenheit zu sehr aus den Händen gegeben“, meint ein Schüler. Er glaubt, dass die Absicherung über die Börse an Bedeutung gewinnt.
Ein weiterer Schüler kritisierte allerdings, dass mit 100 000 kg Milch pro Monat die Menge, die man mindestens absichern muss, für normale Betriebe viel zu groß sei. Ein anderer Schüler verwies darauf, dass man sich schon sehr intensiv mit dem Thema auseinandersetzen müsse, um selbst an der Terminbörse zu handeln.
Die Frage, wer dort am Ende die Milchpreise absichern soll, wurde auch während des Webinars gestellt. Die Teilnehmer sahen vor allem die Molkereien in der Pflicht (siehe Übersicht auf Seite 160).