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Weidegänse vom Deich

Lesezeit: 3 Minuten

Udo Engel hält rund 800 Dithmarscher Gänse auf seinen Deichflächen an der Elbe.


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Laut schnatternd laufen rund drei Dutzend Gänse an Udo Engel vorbei. Im Gänsemarsch steuern die Tiere erst einen Kieshaufen an und picken kurz in den feinen Steinen herum. Dann laufen die weißgefiederten Tiere zur Tränke weiter. „Das ist das typische Gänseverhalten“, erklärt ihr Besitzer Udo Engel. Der Schäfer aus Neufeld in Schleswig-Holstein bewirtschaftet rund 5 km Deich, 75 ha Vorland an der Unterelbe und 50 ha Marschwiesen. Zusätzlich zu seinen rund 850 Mutterschafen plus Nachzucht kommen in jedem Sommerhalbjahr rund 800 Dithmarscher Gänse aus Gudendorf hinzu. Zusammen mit den Schafen beweiden diese über den Sommer den Deich und die Salzwiesen davor. Engels Gänse bekommen daher zusätzlich zur Herkunft aus Dithmarschen das Prädikat „Salzwiesengans“.


Wie die anderen Vertragsmäster des Dithmarscher Gänsemarktes kauft Engel die Gänseküken von Familie Anders. Die Küken kommen in Engels Betrieb, wenn die Lammzeit vorbei und die Wiederkäuer nicht mehr im Stall gehalten werden. Vor der nächsten Stallsaison sind die Gänse bereits verkauft. Weiterer Grund für den späten Start: Im Winter und Frühjahr „besetzen“ die wildlebenden Verwandten der Gänse die Weideflächen. Eine Infektion der weißen Gänse mit der Geflügelgrippe oder anderen Krankheiten will Engel unbedingt verhindern, außerdem dauert der Grasaufwuchs auf den Wildgansflächen deutlich länger.


Gras, Kies und Wasser


Frühestens Ende Juni stallt Engel daher rund sechs Wochen alte Junggänse zunächst für einige Tage im eigenen Stall auf und gewöhnt sie langsam an die Umstellung auf Weidehaltung. Denn auf dem Deich und den Salzwiesen werden die Gänse nicht mehr zugefüttert. „Sie bekommen dann nur noch Gras und Wasser sowie den feinen Kies für die Magentätigkeit“, erklärt Engel. Auch aus Naturschutzgründen dürfen die Gänse auf den Außendeichflächen nicht zugefüttert werden.


Bei unserem Besuch Mitte September laufen die Gänse in zahlreichen Gruppen auf der gesamten Weidefläche verteilt. „Sie sind eigentlich immer in Bewegung und sind mit der Futteraufnahme beschäftigt“, erklärt Engel.


Ein echtes Problem sind für Engel Füchse und Marderhunde, die sich in den Schilfflächen des Vorlandes angesiedelt haben. Diese sorgen derzeit für einige Tierverluste, sodass Engel auch nachts auf dem Deich unterwegs ist und die Beutegreifer vergrämt.


Einige Wochen vor der Schlachtung stellt Engel die Gänse in einem Stall mit Auslauf auf Getreidefütterung um, damit die Tiere das erforderliche Lebendgewicht erreichen. Die Vermarktung der Salzwiesengänse erfolgt dann, wie bei den übrigen Vertragslandwirten, über die Dithmarscher Geflügel GmbH & Co. KG von Familie Anders.

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