Die Zeiten, in denen süddeutsche Mäster grundsätzlich höhere Erlöse für Schlachtvieh erzielten als ihre Berufskollegen in Nord- und Westdeutschland, sind lange vorbei. In den letzten Jahren waren die Preise im Norden zum Teil sogar höher als südlich des Mains. Wesentlicher Grund: Im Norden und Westen gibt es einfach mehr Wettbewerb. Die Branchenriesen Vion, Tönnies, und Westfleisch liefern sich zusammen mit einigen Mittelständlern einen harten Kampf um das Schlachtvieh. In Süddeutschland fehlte eine vergleichbare Situation. Nach Vion kam lange nichts.
Mit dem Aufstieg der Müller-Gruppe gibt es nun für den Marktführer auch im Süden einen ernst zu nehmenden Konkurrenten. Der größere Wettbewerb stärkt die Verhandlungsposition der Viehhalter und ihrer Vermarkter und verbessert hoffentlich auch die Erzeugerpreise.
Von der Konkurrrenz profitieren übrigens nicht nur die Bauern, sondern auch die Schlachtunternehmen selbst. Wem der rauhe Wind des Wettbewerbs ins Gesicht bläst, läuft nicht so schnell Gefahr, bequem zu werden und die Zügel schleifen zu lassen. Und nur wer innovativ ist, bleibt auch auf Dauer wettbewerbsfähig. -do-