„Es ist kein alltägliches Erlebnis, so ein Gebäude eröffnen zu dürfen. Mit 60 Mio. € ist das die größte Einzelinvestition in der über 100-jährigen Geschichte von Agravis.“
Wenn man sich das fertige, 4,5 ha große Lager mit den Hochregalen für 62.500 Paletten, dem vollautomatischen „Autostore“ mit 95.000 Boxen, einem 5.000 m² großen Gefahrstofflager und dem 2.200 m² großen Bürogebäude in Ruhe ansieht, kann man nachvollziehen, dass Agravis-Vorstandschef Dr. Dirk Köckler bei seiner Rede zur Eröffnung des neuen Zentrallagers im münsterländischen Nottuln stolz ist.
Aus vier Standorten wird einer
Das Lager ist in rund 16 Monaten Bauzeit entstanden. Es vereinigt die bisher vier einzelnen Lagerstandorte, die Agravis bisher in Münster betreibt. Künftig soll das neue Lager direkt an der Auffahrt der Autobahn 43 in Nottuln rund 1.000 Raiffeisenstandorte bzw. 60.000 landwirtschaftliche Betriebe zwischen der niederländischen und polnischen Grenze versorgen. Die rund 180 Mitarbeiter werden laut Agravis bis zu 4 Mio. Einzelpositionen pro Jahr umschlagen.
Sehr großen Wert hat Agravis nach eigenen Angaben beim Bau auf ein Nachhaltigkeitskonzept gelegt. Durch die Bündelung der früheren vier Lager an einem Standort kann das Unternehmen viele Transportfahrten einsparen. Agravis hat berechnet, dass dadurch die CO2-Bilanz der Baumaßnahmen nach sieben Jahren ausgeglichen sei. Zum Konzept gehört auch eine PV-Anlage auf dem Dach mit einer Leistung von 3.743 kWp. Der dort erzeugte Strom soll vor allem die Stapler und elektrischen Anlagen des Lagers versorgen.
Die erste logistische Herausforderung steht Anfang November an: Allein am Allerheiligen-Wochenende kommen 10.000 Paletten aus einem der alten Standorten nach Nottuln.