Der Agrarhändler Agravis hat den Umsatz 2022 deutlich gesteigert, startet aber mit Respekt ins neue Jahr. Von der Politik erwartet das Unternehmen verlässliche und praxistaugliche Leitplanken.
Geschichtsträchtig, wirtschaftlich anspruchsvoll und für den genossenschaftlichen Verbund anspruchsvoll – so beschreibt Dr. Dirk Köckler das vergangene Jahr für die Agravis Raiffeisen AG. Vor allem der russische Angriffskrieg auf die Ukraine haben für Marktturbulenzen gesorgt – und Waren verknappt sowie Preise erhöht.
Das zeigt sich auch in den vorläufigen Geschäftszahlen, sagte der Vorsitzende des Agravis-Vorstandes im Vorfeld der Grünen Woche: „Wir haben 2022 – Stand jetzt – einen Umsatz von mehr als 9 Mrd. € realisiert. Das sind rund 2 Mrd. € mehr als 2021.“
Mehrumsatz meist aus Preissteigerungen
Ein Großteil des Mehrumsatzes entfalle auf die Preissteigerungen und die schon Ende 2021 höhere Preissituation. Auch alle Betriebsmittel seien deutlich teurer. „In Summe müssen wir eine Preissteigerung von 25 % verarbeiten. Und das bei volatilen Preisverläufen auf einem historisch hohem Niveau beispielsweise bei Mineraldünger und Getreide“, sagte Dr. Köckler.
Für das laufende Geschäftsjahr mahnt er deshalb zu Respekt: „Uns ist allen klar, dass das Preisniveau nicht auf diesem hohen Niveau bleiben kann und blieben wird, obwohl das neue Normal deutlich über den Preisen zur Wende des Jahrzehnts liegen wird. Deshalb liegt ein besonderes Augenmerk auf dem Risikomanagement und der weiteren Kostenoptimierung.“
Köckler: Ideologische Debatte um Landwirtschaft vermeiden
Am Rande der Grünen Woche forderte der Vorstandsvorsitzende die Politik zu einem fachlichen, sachlichen und lösungsorientierten Dialog zur Zukunft der Landwirtschaft auf. „Eine idiologisch getriebene Diskussion hilft uns nicht weiter. Wir sollten uns vielmehr über Ziele und den Weg, diese zu erreichen, austauschen“, sagte er.
Dafür seien verlässliche Rahmenbedingungen und stabile Leitplanken nötig. Diese müsse die Politik setzen. „Und zwar so, dass der Landwirtschaft und den vor- und nachgelagerten Bereichen eine dauerhafte wirtschaftliche Perspektive bleibt“, unterstrich Dr. Köckler.
„Wir treten offen an für gesellschaftliche Akzeptanz, ohne die die Landwirtschaft in Deutschland keine Zukunft hat. Deshalb müssen wir sichtbarer werden und zeigen, dass Landwirtschaft nachhaltig, innovativ, lernfähig und kompetent ist. Landwirtschaft ist ein starker Teil des ländlichen Raumes und sichert auch die hochwertige, regionale Ernährung unserer urbanen Bevölkerung.“
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Geschichtsträchtig, wirtschaftlich anspruchsvoll und für den genossenschaftlichen Verbund anspruchsvoll – so beschreibt Dr. Dirk Köckler das vergangene Jahr für die Agravis Raiffeisen AG. Vor allem der russische Angriffskrieg auf die Ukraine haben für Marktturbulenzen gesorgt – und Waren verknappt sowie Preise erhöht.
Das zeigt sich auch in den vorläufigen Geschäftszahlen, sagte der Vorsitzende des Agravis-Vorstandes im Vorfeld der Grünen Woche: „Wir haben 2022 – Stand jetzt – einen Umsatz von mehr als 9 Mrd. € realisiert. Das sind rund 2 Mrd. € mehr als 2021.“
Mehrumsatz meist aus Preissteigerungen
Ein Großteil des Mehrumsatzes entfalle auf die Preissteigerungen und die schon Ende 2021 höhere Preissituation. Auch alle Betriebsmittel seien deutlich teurer. „In Summe müssen wir eine Preissteigerung von 25 % verarbeiten. Und das bei volatilen Preisverläufen auf einem historisch hohem Niveau beispielsweise bei Mineraldünger und Getreide“, sagte Dr. Köckler.
Für das laufende Geschäftsjahr mahnt er deshalb zu Respekt: „Uns ist allen klar, dass das Preisniveau nicht auf diesem hohen Niveau bleiben kann und blieben wird, obwohl das neue Normal deutlich über den Preisen zur Wende des Jahrzehnts liegen wird. Deshalb liegt ein besonderes Augenmerk auf dem Risikomanagement und der weiteren Kostenoptimierung.“
Köckler: Ideologische Debatte um Landwirtschaft vermeiden
Am Rande der Grünen Woche forderte der Vorstandsvorsitzende die Politik zu einem fachlichen, sachlichen und lösungsorientierten Dialog zur Zukunft der Landwirtschaft auf. „Eine idiologisch getriebene Diskussion hilft uns nicht weiter. Wir sollten uns vielmehr über Ziele und den Weg, diese zu erreichen, austauschen“, sagte er.
Dafür seien verlässliche Rahmenbedingungen und stabile Leitplanken nötig. Diese müsse die Politik setzen. „Und zwar so, dass der Landwirtschaft und den vor- und nachgelagerten Bereichen eine dauerhafte wirtschaftliche Perspektive bleibt“, unterstrich Dr. Köckler.
„Wir treten offen an für gesellschaftliche Akzeptanz, ohne die die Landwirtschaft in Deutschland keine Zukunft hat. Deshalb müssen wir sichtbarer werden und zeigen, dass Landwirtschaft nachhaltig, innovativ, lernfähig und kompetent ist. Landwirtschaft ist ein starker Teil des ländlichen Raumes und sichert auch die hochwertige, regionale Ernährung unserer urbanen Bevölkerung.“