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Situationsbericht

Ansprüche an Lebensmittel werden immer vielfältiger

Glutenfrei, laktosefrei, kalorienarm oder eiweiß- oder ballaststoffreich, vegan, vegetarisch oder Superfood: Auf alles müssen die Lebensmittelanbieter heute eingehen.

Lesezeit: 5 Minuten

Proteinreiche, vegetarische, vegane, amerikanische oder mit Superfoods angereicherte Lebensmittel (Funktional Food) sind die Trendprodukte der letzten Jahre. Aber auch Produkte mit besonderen Merkmalen wie regional, nachhaltig, Fair Trade und Bio sind am Markt ständig verfügbar, schreibt der DBV im neuen Situationsbericht.

Auf alle ernährungsphysiologischen Eigenschaften von glutenfrei, laktosefrei, kalorienarm bis eiweiß- oder ballaststoffreich werde Rücksicht genommen. Die Produktauswahl wächst. Zu jedem Produkt bzw. Fertigprodukt gibt es eine vermehrte Zahl von Alternativen. Gleichzeitig können sich die Konsumenten auf Grund von Digitalisierungsfortschritten einfacher im Markt orientieren, schneller bezahlen oder personalisierter einkaufen, heißt es.

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In den letzten Jahren sei die Frische-Orientierung der deutschen Haushalte stark gestiegen. Fast jeder zweite Verbraucher bevorzugt Lebensmittel aus dem Frischesortiment statt Konserven.

Geschmack und Gesundheit haben beim Essen den höchsten Stellenwert

Der Geschmack ist und bleibt das wichtigste Qualitätsmerkmal eines Lebensmittels aus Sicht der Verbraucher. Nach dem BMEL-Ernährungsreport 2020 legen 98 % der gut 1.000 vom Forsa-Institut repräsentativ befragten Bundesbürger beim Essen Wert auf den Geschmack.

Gleichzeitig ist 90 % der Befragten gesundes Essen wichtig. Neben Geschmack und Gesundheit kommt es bei 52 % der Befragten beim Essen auf eine einfache und schnelle Zubereitung an. Es folgen die Kriterien kalorienarm (33 %) und Preis (32 %).

Lebensmittel aus der Region weiter im Aufwärtstrend

Immer mehr Verbraucher legen Wert darauf, dass ihre Lebensmittel aus ihrer Region stammen. Nach dem BMEL-Ernährungsreport von Anfang 2020 ist dies für 83 % der Befragten wichtig. Damit ist der Anteil seit 2016 (73 %) weiter deutlich gestiegen, so der DBV weiter.

Bundesweit gibt es nahezu unzählige Marken, Qualitätszeichen und Siegel, die Regionalität betonen. Allerdings sind Bezeichnungen wie „aus der Region“ und „heimisch“ nicht geschützt. Die Anbieter von regionalen Erzeugnissen können selbst bestimmen, wie groß ihre Region ist.

Auch wird der Begriff „regional“ in der Bevölkerung unterschiedlich interpretiert. Dies reicht von einem Umkreis von 10 bis 50 km, über das Bundesland bis hin zu Deutschland. Mit regionalen Lebensmitteln verbinden Verbraucher Geschmack, Qualität und Frische, aber auch Heimat, einen engeren Bezug zum Lebensmittel, kurze Transportwege, Schließung von Nährstoffkreisläufen und Unterstützung der regionalen Wirtschaft.

Mit der Corona-Krise haben sich die Ess- und Einkaufsgewohnheiten besonders im Hinblick auf die Bedeutung und Wertschätzung von regionalen Lebensmitteln geändert. Das Interesse an der Herkunft der Lebensmittel ist weiter deutlich gestiegen.

Regionale Lebensmittel stehen vor allem für Frische

Regionale Ware wird im Vergleich zu anderen Lebensmitteln als frischer (77 %) wahrgenommen. Bei Bio-Ware haben nur 29 % der Verbraucher in Deutschland diesen Eindruck. Die meisten regionalen Produkte werden im Lebensmitteleinzelhandel gekauft.

Trend zu digitalem Shopping auch bei Lebensmitteln

Der Trend zur Online-Bestellung von Nahrungsmitteln setzt sich fort. Mit rund 1,6 Mrd. € Umsatz oder 0,8 % am gesamten Lebensmittelhandel (2019) ist das noch ein relativ kleiner Markt, allerdings mit hohen Zuwachsraten von jährlich rund 20 % in den letzten fünf Jahren.

Überwiegend werden Süßwaren, Fertiggerichte, Konserven und spezielle Lebensmittel im Web gekauft. Fleisch- und Wurstwaren, Milchprodukte sowie Obst und Gemüse rangieren hingegen unten auf der Online-Einkaufsliste. Auch werden Lebensmittel aus der landwirtschaftlichen Direktvermarktung über das Internet vermarktet.

Am gesamten Online-Handel (2019: 72,6 Mrd. €) macht der Handel mit Lebensmitteln 2,2 % aus. Die Corona-Krise hat den Online-Handel mit Lebensmitteln beflügelt. Nach einer repräsentativen Befragung des Digitalverbandes Bitkom gaben im Mai 2020 30 % der deutschen Verbraucher an, ihre Lebensmittel häufig bzw. hin und wieder im Internet zu bestellen. Vor der Corona-Krise waren es noch entsprechend 16 %.

Hofladen auf einem Quadratmeter

Unter Beachtung der Lebensmittelhygiene und anderer Vorschriften haben in Deutschland bislang etwa 850 Landwirte in Automaten investiert, um vor allem Milch und Milchprodukte, aber auch andere hofeigene oder regionale Produkte direkt dem Verbraucher anzubieten, heißt es im Situationsbericht.

10 % der Betriebe mit Milchausgabeautomat wirtschaften als Öko-Betrieb. Die Automaten stehen oft auf den Höfen, daher sehen die Käufer, wo ihre Lebensmittel erzeugt werden. Die Produkte kosten zwar mehr als bei den Discounterketten, aber das Erleben und Wahrnehmen des landwirtschaftlichen Umfelds ist gratis.

Für Landwirte ist der Automat in vielen Fällen der Einstieg in eine umfassendere Direktvermarktung landwirtschaftlicher Produkte. Der durchschnittliche Absatz pro Jahr und Automat lag 2019 bei rund 13.000 Litern Milch, bei großen Unterschieden zwischen den Automaten-Betrieben. Durch das Corona-Geschehen ist der Absatz in 2020 stark angestiegen.

Wachsende Bedeutung der Direktvermarktung

Die Direktvermarktung von Lebensmitteln steht wie kein anderer Vertriebsweg für den Verkauf von regionalen Produkten. Zielgruppe sind Verbraucher, die wissen möchten, woher ihre Lebensmittel kommen und dazu den direkten Kontakt zum Erzeuger suchen.

Regionale Lebensmittel werden häufig mit hoher Qualität, Frische und mit etwas höheren Preisen in Verbindung gebracht.

Die landwirtschaftliche Direktvermarktung hat sich mit rund 2,6 Mrd. € Jahresumsatz in den letzten Jahren in etwa behauptet. Der Verkauf über das Internet bietet weitere Absatzpotentiale, während die Vermarktung auf den mittlerweile nur noch 3.300 Wochenmärkten rückläufig ist. Auch in der Gastronomie hält der Trend nach mehr regionalen Angeboten an. Allerdings hat das Corona-Jahr 2020 diese Trends zum Teil befördert oder auch durchbrochen.

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