Argentinien erhöht Biodiesel-Exportsteuer ─ Entlastung für Rapsmarkt?
Ab dem 1. Juli 2018 erhöht Argentiniens Regierung die Exportsteuer auf Biodiesel von acht auf 15 Prozent. Das dürfte die heimischen Ölmühlen freuen und auch die Nachfrage nach Raps stützen.
Ab dem 1. Juli 2018 erhöht Argentiniens Regierung die Exportsteuer auf Biodiesel von acht auf 15 Prozent. Das Dekret soll nach Angaben des Präsidenten die bisherige Kluft zwischen den Ausfuhrsteuern von Biodiesel und Sojaöl schließen. Zu Amtszeitbeginn hatte der Präsident sein Wahlversprechen eingelöst und sukzessive für die Absenkung der Exportsteuer für Sojabohnen von damals 35 Prozent auf heute 27,5 Prozent gesorgt, während die Steuer auf Sojaöl- und Sojaschrotexporte bei 25,5 Prozent liegt.
Argentinien ist einer der weltweit größten Biodieselanbieter und exportierte im Jahr 2017 rund 1,65 Millionen Tonnen. Das ist nach Meinung der USA und der EU-28 nur aufgrund der wettbewerbsverzerrenden Subvention möglich. So hat die Handelskommission der USA gegenüber argentinischem Biodiesel die Antidumpingzölle von 60,44 Prozent auf 276,65 Prozent angehoben und damit den Warenfluss nahezu gestoppt.
Gleichzeitig senkte die EU-28 im vergangenen September ihre bis dahin geltenden Antidumpingzölle und löste so massive wirtschaftliche Probleme für die heimische Biodiesel- und Ölsaatenindustrie aus. Das könnte sich aber ab Herbst 2018 wieder ändern, denn die EU-Handelskammer erwartet, dass die EU den Import von Biodiesel durch Einführung neuer Zölle im September oder Oktober neu regeln werde. Auch die USA denkt derzeit darüber nach, die Antidumpingzölle auf importierten Biodiesel aus Argentinien und Indonesien erneut zu erhöhen.
Neben dem kräftigen politischen Gegenwind sind es aber auch eigene Geldsorgen, die den argentinischen Präsidenten zum Handeln zwingen, so der Nachrichtendienst Reuters. Als er die Exportsteuern auf Mais und Weizen bereits im Dezember 2015 abgeschafft hatte, war das zwar ein Segen für die Farmer, aber nicht für die Steuerbilanz Argentiniens. So wurde eine Verschärfung der Finanzpolitik verhängt, als der Peso allein im Mai 2018 gegenüber dem US-Dollar um 16,5 Prozent an Wert verlor. Denn das zwang zu Krediten vom Internationalen Währungsfonds um liquide zu bleiben. Daher müsse die Regierung aufhören, so der Finanzminister vergangene Woche, die Ausfuhrsteuern für Sojabohnen zu senken, um das Defizit zu verringern. AMI
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Ab dem 1. Juli 2018 erhöht Argentiniens Regierung die Exportsteuer auf Biodiesel von acht auf 15 Prozent. Das Dekret soll nach Angaben des Präsidenten die bisherige Kluft zwischen den Ausfuhrsteuern von Biodiesel und Sojaöl schließen. Zu Amtszeitbeginn hatte der Präsident sein Wahlversprechen eingelöst und sukzessive für die Absenkung der Exportsteuer für Sojabohnen von damals 35 Prozent auf heute 27,5 Prozent gesorgt, während die Steuer auf Sojaöl- und Sojaschrotexporte bei 25,5 Prozent liegt.
Argentinien ist einer der weltweit größten Biodieselanbieter und exportierte im Jahr 2017 rund 1,65 Millionen Tonnen. Das ist nach Meinung der USA und der EU-28 nur aufgrund der wettbewerbsverzerrenden Subvention möglich. So hat die Handelskommission der USA gegenüber argentinischem Biodiesel die Antidumpingzölle von 60,44 Prozent auf 276,65 Prozent angehoben und damit den Warenfluss nahezu gestoppt.
Gleichzeitig senkte die EU-28 im vergangenen September ihre bis dahin geltenden Antidumpingzölle und löste so massive wirtschaftliche Probleme für die heimische Biodiesel- und Ölsaatenindustrie aus. Das könnte sich aber ab Herbst 2018 wieder ändern, denn die EU-Handelskammer erwartet, dass die EU den Import von Biodiesel durch Einführung neuer Zölle im September oder Oktober neu regeln werde. Auch die USA denkt derzeit darüber nach, die Antidumpingzölle auf importierten Biodiesel aus Argentinien und Indonesien erneut zu erhöhen.
Neben dem kräftigen politischen Gegenwind sind es aber auch eigene Geldsorgen, die den argentinischen Präsidenten zum Handeln zwingen, so der Nachrichtendienst Reuters. Als er die Exportsteuern auf Mais und Weizen bereits im Dezember 2015 abgeschafft hatte, war das zwar ein Segen für die Farmer, aber nicht für die Steuerbilanz Argentiniens. So wurde eine Verschärfung der Finanzpolitik verhängt, als der Peso allein im Mai 2018 gegenüber dem US-Dollar um 16,5 Prozent an Wert verlor. Denn das zwang zu Krediten vom Internationalen Währungsfonds um liquide zu bleiben. Daher müsse die Regierung aufhören, so der Finanzminister vergangene Woche, die Ausfuhrsteuern für Sojabohnen zu senken, um das Defizit zu verringern. AMI