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Asiens Schweinefleischhunger ist ungebrochen

Schweinefleischimporteure in Asien haben im vergangenen Jahr so viel Ware geordert wie niemals zuvor, und 2017 deutet alles auf einen neuen Einfuhrrekord hin.

Lesezeit: 4 Minuten

Schweinefleischimporteure in Asien haben im vergangenen Jahr so viel Ware geordert wie niemals zuvor, und 2017 deutet alles auf einen neuen Einfuhrrekord hin. Davon geht aus den Daten des Dänischen Dachverbands der Agrar- und Ernährungswirtschaft (L&F) hervor. Demnach haben China, Japan, Südkorea und Hongkong im ersten Quartal 2017 jeweils mehr Schweinefleisch bei ihren ausländischen Lieferanten gekauft als im Vorjahreszeitraum.

 

Vor allem in China gab es zum Jahresauftakt 2017 einen hohen Importbedarf. Die Einfuhrmenge an frischer und gefrorener Ware legte gegenüber dem ersten Quartal 2016 um gut ein Fünftel auf 346 175 t zu; bei den Schlachtnebenerzeugnissen war ein Zuwachs von 16,5 % auf 317 512 t zu verzeichnen. Den Daten zufolge behielt Deutschland mit gelieferten 74 560 t seine Führungsposition bei der Frischware, wobei aber der Anstieg im Vorjahresvergleich mit 5,8 % unterdurchschnittlich ausfiel. Möglicherweise hat der Verlust der chinesischen Exportzulassung für Tönnies Mitte Februar zu dem abgeschwächten Wachstum beigetragen.

 

Zum größten Konkurrenten avancierte Spanien, das seine Exporte um fast 42 % auf 70 185 t ausweitete. Kanada konnte seinen Marktanteil in der Volksrepublik mit einem Ausfuhrplus von mehr als 50 % am stärksten steigern und belegte mit fast 43 000 t den dritten Rang unter den Lieferländern. Der Absatz der USA nahm dagegen - wie derjenige Deutschlands - „nur“ um 5,8 % auf 38 000 t zu. Zu den Verlierern gehörte im ersten Quartal 2017 indes Dänemark, dessen Schweinefleischexporte nach China um 19,1 % auf 25 520 t zurückgingen. Als neuer Wettbewerber kommt Brasilien nach der Wiederzulassung seiner Exportbetriebe immer besser in Schwung; die Ausfuhren in die Volksrepublik vervierfachten sich im Vorjahresvergleich und lagen von Januar bis März bei 17 124 t.


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Hongkong kauft weniger Nebenerzeugnisse


Hinter China und Japan rangiert Hongkong für die EU-Anbieter auf Platz drei der wichtigsten Drittlandskunden bei Schweinefleisch, vor allem wegen der umfangreichen Einfuhren von Schlachtnebenerzeugnissen. Nachdem EU-Agrarkommissar Phil Hogan im November 2016 Handelserleichterungen mit der früheren britischen Kronkolonie vereinbaren konnte, waren die Hoffnungen auf zusätzliche Liefermengen groß. Diese erfüllten sich bisher aber nur teilweise. Insgesamt orderte Hongkong im ersten Quartal 2017 mit rund 102 000 t gut 8 % weniger Specke und Fette sowie andere Schlachtnebenerzeugnisse als im Vorjahreszeitraum.

 

Während Deutschland und Spanien ihre Liefermengen halten konnten, gingen die Verkäufe anderer EU-Staaten wie Polen oder den Niederlanden spürbar zurück. Das galt aber auch für die USA oder Brasilien, die 8,9 % beziehungsweise 12,9 % weniger Ware in diesem Segment absetzten. Im Bereich der frischen und gefrorenen Teilstücke bestellten die Kunden in Hongkong jedoch mehr als in der Vorjahresperiode; der Import legte hier in den ersten drei Monaten von 2017 insgesamt um 3,7 % auf 84 363 t zu. Davon profitierten besonders die USA mit einem Ausfuhrplus von 31,1 % auf rund 16 800 t. Aber auch die EU-Staaten verschifften mehr Schweinefleisch in die chinesische Sonderwirtschaftszone. So konnte Polen seine Ausfuhrmenge auf 6 750 t mehr als verdoppeln. Die niederländischen und spanischen Exporte legten um 36,4 % beziehungsweise 23,4 % zu. Für Deutschland weist die Handelsstatistik einen Zuwachs von 5,8 % auf 6 134 t aus. Kräftig an Marktanteilen verloren hat hingegen der Hauptlieferant Brasilien, dessen Schweinefleischverkäufe nach Hongkong gegenüber dem ersten Quartal 2016 um 30,8 % auf 22 782 t abnahmen.


Deutsche Ware in Südkorea gefragt


Japan als weltweit zweitwichtigste Importnation für Schweinefleisch dehnte im ersten Quartal 2017 die Bezüge an frischer und gefrorener Ware um 7,9 % auf 225 648 t aus. Überdurchschnittlich stark profitierten davon die Anbieter aus Kanada, den USA und Mexiko. Deutschland konnte seine Verkaufsmenge im Vorjahresvergleich sogar fast verdoppeln; mit 4 285 t zählte es aber eher zu den kleinen Anbietern. Der wichtigste Lieferant, die USA, setzten dagegen mehr als 69 000 t Schweinefleisch in Japan ab. Wichtigster EU-Anbieter im Reich Nippons war Dänemark mit 27 878 t; es musste damit aber im Vorjahresvergleich einen Rückgang seiner Verkäufe um 3,3 % hinnehmen.

 

Aufgeholt hat Spanien, das mit einem Ausfuhrplus von 4,5 % auf 24 166 t mittlerweile viertwichtigster Lieferant von Schweinefleisch für Japan ist. In Südkorea zählten hingegen die deutschen Exporteure im ersten Quartal 2017 zu den großen Gewinnern. Die Ausfuhrmenge von Schweinefleisch „made in Germany“ legte dorthin um fast 43 % auf 28 073 t zu. Insgesamt importierten die Südkoreaner 127 679 t; das waren 7,2 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Aus den EU-Staaten bezogen sie dabei vor allem mehr Bäuche und knochenlose Ware. AgE

 

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