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ASP wird Chinas Schweinefleischimporte ankurbeln

Die Afrikanische Schweinepest und niedrige Preise lassen in der Volksrepublik die Bestände sinken. Vor allem die EU und Brasilien dürften von dem steigenden Einfuhrbedarf profitieren

Lesezeit: 3 Minuten

Die Folgen von Tierseuchen und Handelsfragen werden in diesem Jahr den globalen Schweinemarkt stark beeinflussen. Davon geht die niederländische Rabobank in ihrer aktuellen Markteinschätzung aus. Besonders im Blickpunkt steht dabei China, der weltweit größte Produzent und Konsument von Schweinefleisch. Seit dem ersten Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) im August 2018 wurden dort landesweit bereits mehr als 900 000 Schweine im Zuge der Seuchenbekämpfung getötet; zudem werden immer wieder neue Fälle gemeldet, darunter auch in Großbetrieben.

Die im Zuge der Seuchenbekämpfung erlassenen Transportverbote haben in den Schweinehochburgen zu Überschüssen und einem Preisverfall geführt, was den Erzeugern schwere Verluste bescherte. Nach Angaben des Nationalen Statistikbüros vom Montag vergangener Woche (21.1.) ist die Schweinefleischerzeugung in der Volksrepublik 2018 gegenüber dem Vorjahr um 0,9 % auf rund 54 Mio t gesunken. Analysten zeigten sich davon überrascht, denn sie hatten infolge der niedrigen Preise und der Abstockung von Schweineherden mit einem Anstieg gerechnet.

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Der Abteilungsleiter für Marktfragen im Pekinger Landwirtschaftsministerium, Tang Ke, berichtete gegenüber der Presse, dass der Schweinebestand im Dezember 2018 um 4,8 % unter dem Vorjahresniveau gelegen habe und die Sauenherde sogar um 8,5 % abgestockt worden sei. Laut Statistikbüro gab es zuletzt rund 428 Millionen Schweine in China. Nach Einschätzung von Tang wird das Schweinefleischangebot zum konsumstarken Frühlingsfest Anfang Februar noch ausreichend sein; Preissteigerungen seien nicht zu erwarten. Für das zweite Halbjahr 2019 rechnet er jedoch aufgrund der Bestandsentwicklung mit einem knappen Angebot und anziehenden Preisen am Schweinemarkt. Tang empfahl deshalb den Schweinehaltern, ihre Bestände rechtzeitig wieder aufzustocken. In den direkt betroffenen ASP-Gebieten kann die Wiedereinstallung allerdings frühestens nach sechs Monaten erfolgen.

Chinas Sauenbestand schrumpft

Die Rabobank geht davon aus, dass aufgrund der ASP-Situation und den wirtschaftlichen Verlusten wegen der niedrigen Erzeugerpreise bereits viele kleinere und mittelgroße Betriebe aus der Produktion von Ferkeln ausgestiegen sind, vor allem im Norden und Nordosten Chinas. Das Finanzinstitut schätzt, dass dort rund 30 % der Sauen wegen finanzieller Schwierigkeiten der Bauern abgeschafft worden sind; landesweit soll sich der Rückgang auf 15 % belaufen. Die Analysten des Geldinstituts erwarten deshalb für 2019 einen Rückgang der Schweineproduktion zwischen 10 % und 20 %, was ab dem zweiten Quartal zu höheren Einfuhren führen wird.

Davon dürften vor allem Brasilien und die EU profitieren, möglicherweise auch die USA, wenn der Handelsstreit mit China gelöst werde. Der Geschäftsführer des global agierenden Zuchtunternehmens Genesus, Jim Long, wies darauf hin, dass der Sauenbestand in China in den vergangenen 18 Monaten laut offiziellen Zahlen um rund 6 Millionen Tiere auf knapp 30 Millionen Stück gesunken sei und sich diese Entwicklung weiter fortsetze. Er hält einen Bestandsabbau von bis zu 10 Millionen Muttertieren innerhalb von zwei Jahren in China für möglich, was in der Folge etwa 150 Millionen Schlachtschweine weniger bedeute. Nach dem Ende der Liquidationsphase sei mit steigenden Schweinefleischeinfuhren und merklich höheren Preisen zu rechnen.

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