Auch die niederländischen Schweinehalter sorgen sich um Zahlungsmoral der Vion. Hintergrund ist die Nachricht, dass die Vion einmalig in der KW 13 das Zahlungsziel für gelieferte Schweine gestreckt hat, berichtet die Boederij. Demnach hat die Vion einen Kreditrahmen von 1,1 Mrd. Euro. Um diesen nicht zu sprengen, habe der Konzern zum Ende des ersten Quartals die Zahlungen eine Woche ausgesetzt. In der 12 KW gelieferte Schweine wurden demnach erst am 2. April bezahlt. Sonst zahle die Vion in den Niederlanden binnen acht Tagen ihre Lieferanten, heißt es.
Auf Seiten der Vion begründet man dieses Vorgehen mit den relativ hohen Schweinepreisen, den enttäuschenden Umsätzen beim Fleisch und Verzögerungen bei den Auszahlungen der Supermärkte an die Vion. Der niederländische Bauernverband sieht die Hauptschuld bei den Supermärkten. Sie verzögerten die Zahlungen und würden so die Schlachter unnötig in Bedrängnis bringen. Der Bauernverband fordert deshalb eine europaweite Initiative der Verbände, die Druck auf die Handelsketten ausübt.
Auch NVV-Vorsitzender Wyno Zwanenburg sieht die Handelsketten in der Pflicht. „Die Schlachtunternehmen werden durch hohe Schweinepreise und niedrige Marge im Fleischverkauf in die Mangel genommen“, sagt er. Trotzdem beklagt er auch das Vorgehen der Vion. Sie hätten ihr Verhalten viel früher offen kommunizieren müssen, stellt er klar.
Ende März verzögerte die Vion auch in Deutschland die Zahlungen zum Ende des Quartals. Das Thema wird auch im Marktforum diskutiert.