Die Witterungsbedingungen zur Aussaat waren in Europa sehr heterogen, wobei im Südosten starke Trockenheit herrschte, im Nordwesten indes zu viel Regen fiel. Der EU-Prognosedienst MARS bescheinigte in seinem jüngsten Bericht für die meisten Regionen in Frankreich und dem Vereinigten Königreich vorteilhafte Aussaatbedingungen.
Demgegenüber haben in Norddeutschland, im Norden von Polen und in Litauen anhaltende Regenfälle die Aussaat behindert. In Spanien, Portugal und den Maghreb-Staaten war der Oktober indes zu trocken für die Feldarbeiten, sodass für eine befriedigende Vegetationsentwicklung dringend Regen benötigt wird.
Unter den reichlichen Niederschlägen litt vor allem die Winterrapsaussaat. Zum einen hat es die produktivsten Standorte in der EU-28 getroffen, zum andern ist beim Winterraps das Aussaatfenster sehr eng, um ausweichen zu können. In Nord- und Nordostdeutschland sowie in Polen war bereits die Ernte anderer Kulturen verzögert, sodass die Aussaat von Raps verspätet stattfand und in einen Zeitraum fiel, in dem es besonders stark geregnet hat.
Dadurch konnten einige geplante Rapsflächen nicht mehr bestellt werden. Die Aussaat von Wintergetreide ist laut des Prognosedienstes in den westlichen, nördlichen und östlichen Teilen Europas sowie in Mitteleuropa nahezu abgeschlossen. Selbst im Vereinigten Königreich, in Irland und in Norddeutschland, dort hatte Regen den Start verzögert, ist die Aussaat nahezu beendet. Die ungewöhnlich hohe Bodentemperatur begünstigt die Feldbestände, die sich dadurch gut entwickeln würden. In den skandinavischen Ländern und im Baltikum führten hingegen niederschlagsbedingte Aussaatverzögerungen zu Flächeneinschränkungen. Demgegenüber leiden in Spanien die Bestände: Die Trockenheit verzögerte bereits die Aussaat und beeinträchtigt nun den Aufwuchs. AMI