Mit Beginn des australischen Frühlings hat in Australien das Amt für die Land- und Rohstoffwirtschaft (ABARES) die Prognose der Getreide-, Ölsaaten- und Leguminosenernte im Wirtschaftsjahr 2020/21 angehoben. Neben der Ausdehnung der Anbaufläche um fast ein Viertel gegenüber dem Vorjahr sind es die sehr guten Vegetationsbedingungen, die die Ertragserwartungen nach oben schrauben. Die Bedingungen in New South Wales sollen sehr gut sein, aber auch in Victoria, South Australia, Western Australia und im südlichen Queensland hat es nach drei Jahren der Dürre endlich wieder ausreichend geregnet. Aufgrund der anhaltend guten Wettervorhersagen für die kommenden Wochen bestehen weiterhin günstige klimatische Bedingungen für die weitere Entwicklung der Winterkulturen. Die Niederschläge im Frühjahr dürften in den meisten Anbaugebieten sogar überdurchschnittlich hoch ausfallen.
Nachdem Abares im Juni 2020 noch von 26,7 Millionen Tonnen ausgegangen war, sind es jetzt 28,9 Millionen Tonnen Weizen. Der Grund für die Aufwärtskorrektur sind die reichlichen Niederschläge vor allem an der australischen Ostküste, die das Wetterphänomen La Niña mit sich bringt. Im dürregeplagten Vorjahr hatten die australischen Landwirte lediglich 15,2 Millionen Tonnen Weizen gedroschen. Auch die Gerstenerzeugung wurde erhöht, von 10,6 Millionen Tonnen im Juni auf 11,2 Millionen Tonnen im September. Im vergangenen Jahr waren neun Millionen Tonnen gedroschen worden.
Diese Prognose dürfte die australischen Getreidepreise allerdings belasten, denn der australische Gerstenmarkt leidet unter dem Importstopp seines traditionellen Hauptabnehmers China. Peking hatte im Mai 2020 einen Importzoll von 80 Prozent auf australische Gerste eingeführt, und damit den Handel annähernd zum Erliegen gebracht. In der 36. Kalenderwoche verhängte China mit der Begründung phytosanitärer Probleme zusätzlich einen Einfuhrstopp für Lieferungen des größten australischen Getreidehandelsunternehmens. Australiens Gerste muss nun andere Absatzwege finden – möglicherweise verstärkt in Richtung Saudi-Arabien. Auch nach Südamerika könnte australische Gerste geliefert werden, allerdings nicht in Länder mit hohen Importzöllen wie Brasilien. AMI
Hinweis:
Bitte aktivieren Sie Javascipt in Ihrem Browser, um diese Seite optimal nutzen zu können
Zum Lesen dieses Artikels benötigen Sie ein top agrar Abonnement
Mit Beginn des australischen Frühlings hat in Australien das Amt für die Land- und Rohstoffwirtschaft (ABARES) die Prognose der Getreide-, Ölsaaten- und Leguminosenernte im Wirtschaftsjahr 2020/21 angehoben. Neben der Ausdehnung der Anbaufläche um fast ein Viertel gegenüber dem Vorjahr sind es die sehr guten Vegetationsbedingungen, die die Ertragserwartungen nach oben schrauben. Die Bedingungen in New South Wales sollen sehr gut sein, aber auch in Victoria, South Australia, Western Australia und im südlichen Queensland hat es nach drei Jahren der Dürre endlich wieder ausreichend geregnet. Aufgrund der anhaltend guten Wettervorhersagen für die kommenden Wochen bestehen weiterhin günstige klimatische Bedingungen für die weitere Entwicklung der Winterkulturen. Die Niederschläge im Frühjahr dürften in den meisten Anbaugebieten sogar überdurchschnittlich hoch ausfallen.
Nachdem Abares im Juni 2020 noch von 26,7 Millionen Tonnen ausgegangen war, sind es jetzt 28,9 Millionen Tonnen Weizen. Der Grund für die Aufwärtskorrektur sind die reichlichen Niederschläge vor allem an der australischen Ostküste, die das Wetterphänomen La Niña mit sich bringt. Im dürregeplagten Vorjahr hatten die australischen Landwirte lediglich 15,2 Millionen Tonnen Weizen gedroschen. Auch die Gerstenerzeugung wurde erhöht, von 10,6 Millionen Tonnen im Juni auf 11,2 Millionen Tonnen im September. Im vergangenen Jahr waren neun Millionen Tonnen gedroschen worden.
Diese Prognose dürfte die australischen Getreidepreise allerdings belasten, denn der australische Gerstenmarkt leidet unter dem Importstopp seines traditionellen Hauptabnehmers China. Peking hatte im Mai 2020 einen Importzoll von 80 Prozent auf australische Gerste eingeführt, und damit den Handel annähernd zum Erliegen gebracht. In der 36. Kalenderwoche verhängte China mit der Begründung phytosanitärer Probleme zusätzlich einen Einfuhrstopp für Lieferungen des größten australischen Getreidehandelsunternehmens. Australiens Gerste muss nun andere Absatzwege finden – möglicherweise verstärkt in Richtung Saudi-Arabien. Auch nach Südamerika könnte australische Gerste geliefert werden, allerdings nicht in Länder mit hohen Importzöllen wie Brasilien. AMI