In den meisten Regionen Australiens ist die neue Anbausaison 2021/22 für Winterfrüchte mit ausreichend Niederschlägen gestartet, so dass die Farmer erneut auf eine gute Getreideernte hoffen können. Diese wird zwar laut der jüngsten Prognose des Australischen Amtes für die Land- und Rohstoffwirtschaft (ABARES) nicht an das Rekordjahr 2020/21 heranreichen, gemessen am Zehnjahresmittel jedoch überdurchschnittlich ausfallen.
Die meist günstigen Witterungsbedingungen und die hohen Weltmarktpreise haben die Erzeuger dazu veranlasst, ihre Anbauflächen für Winterkulturen auf ein von ABARES geschätztes Rekordniveau von 23,2 Mio ha auszudehnen; das wären 2,4 % mehr als in der Vorsaison. Insbesondere das Produktionsareal von Raps wurde deutlich ausgeweitet, und zwar um rund ein Viertel auf 2,97 Mio ha ; bei Weizen wird von einem Zuwachs von knapp 1 % auf 13,06 Mio ha ausgegangen. Lediglich die mit Gerste bestellte Fläche wurde nach vorläufigen Daten um 4 % auf 4,25 Mio ha eingeschränkt. Bei noch unsicheren Ertragsaussichten erwarten die Abares-Analysten bei den Winterfrüchten insgesamt eine Druschmenge von 46,8 Mio t; das wären zwar 15 % weniger als in der sehr guten Vorsaison, aber 13 % mehr als im Zehnjahresmittel. Dabei könnte die im November beginnende Weizenernte laut jüngster Prognose mit 27,8 Mio t das Vorjahresniveau um 17 % unterschreiten, das langjährige Mittel aber um 15 % übertreffen.
Auch Gerste weiter deutlich über Zehnjahresschnitt
Für Gerste wird ein Produktionsrückgang von 21 % auf 10,4 Mio t erwartet, was aber immer noch 7 % mehr als im Schnitt der letzten Dekade wäre. Die Rapserzeugung soll gegenüber 2020/21 um rund 4 % auf 4,2 Mio t zulegen und gut ein Fünftel über dem Zehnjahresschnitt liegen. Weiter ausgedehnt wurde die Anbaufläche von Kichererbsen, und zwar um fast 20 %, was auch bei weniger guten Erträgen die Produktionsmenge auf dem hohen Vorjahresniveau von 733 000 t halten dürfte.
Weitgehend eingebracht ist die Ernte 2020/21 an Sommerfrüchten, die aufgrund der besseren klimatischen Bedingungen und einer deutlichen Flächenausdehnung mit 3,37 Mio t gut drei Mal so hoch wie in der der sehr schwachen Saison 2019/20 ausgefallen sein soll. Dabei nahm die erzeugte Menge von Sorghum von nur 398 000 t auf voraussichtlich 1,52 Mio t zu, die von Reis von 50 000 t auf 458 000 t. Auch mehr Mais wurde von den Feldern geholt; die Erntemenge stieg laut Abares-Schätzung um ein Drittel auf 356 000 t. AgE