Der niederländische Kartoffelverarbeiter Aviko Potato erhöht im laufenden Jahr die Erzeugerpreise für frittengeeignete Ware deutlich. Für vertraglich gebundene Knollen soll sich die Preiserhöhung je Tonne auf 20 Euro bis 25 Euro oder 20 % bis 30 % belaufen.
„Aviko will den Kartoffelanbauern ein deutliches Signal geben“, zitierte die niederländische Fachpresse den Geschäftsführer des Unternehmens, Dick Zelhorst. Die Verarbeitungskapazität in Westeuropa sei gewachsen, und entsprechend lege auch die Nachfrage zu, erklärte er weiter. Gleichzeitig sei der Kartoffelanbau für die Landwirte kostenintensiver geworden. Trotz dieser erschwerten Rahmenbedingungen wolle das Unternehmen den Umfang des derzeitigen Kartoffelareals möglichst beibehalten.
Ob die für die Haupternte relevante Gesamtanbaufläche stabil bleibe, halte Zelhorst für nur schwer vorhersagbar. Allerdings erwarte er einen Zuwachs beim Frühkartoffelanbau. Diese Entwicklung sei zumindest in der Vergangenheit in Hochpreisphasen zu beobachten gewesen.
Aviko gehört eigenen Angaben zufolge zu den vier größten Kartoffelverarbeitern der Welt. Mit einem Marktanteil von 50 % ist das Unternehmen Weltmarktführer für gekühlte Pommes frites. Die Tochtergesellschaft des genossenschaftlich organisierten Konzerns Royal Cosun verarbeitet mehr als 1,7 Mio t Kartoffeln pro Jahr, die von über 2 000 europäischen Landwirten geliefert werden. (AgE)