Zwar wurde im ersten Halbjahr 2017 im Straßenverkehr in Deutschland mehr Diesel und Ottokraftstoff verbraucht als im Vergleichszeitraum von 2016 – trotzdem ging der Einsatz von Biodiesel zurück. Dabei gilt seit Januar 2017 eine höhere Treibhausgas-(THG)-Quote. Bioethanol konnte dagegen das Niveau der ersten Jahreshälfte 2016 knapp behaupten. Wie die Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (UFOP) am vergangenen Mittwoch (6.9.) in Berlin zudem berichtete, wurde im März 2017 mit mehr als 206 000 t die stärkste Nachfrage nach Biodiesel während der ersten sechs Monate in diesem Jahr registriert. Dies sei darüber hinaus die größte Menge seit Juli 2014 gewesen.
Allerdings sei der Verbrauch in den Monaten zuvor besonders niedrig angefallen, stellte die UFOP fest. Daher sei der Inlandsverbrauch an Biodiesel von Januar bis Juni 2017 auf 1,4 Mio t gesunken; das seien 7 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Da der Dieselverbrauch gleichzeitig aber um 5,3 % auf 18,06 Mio t zugenommen habe, sei der Beimischungsanteil deutlich kleiner ausgefallen, führte die UFOP aus. Waren es 2016 laut ihren Angaben rund 6,1 %, errechnete die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) für das erste Halbjahr 2017 nur noch 5,4 %. Auch Bioethanol habe nach den Daten des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) einen schwindenden Beimischungsanteil, der sich von 6,3 % auf rund 6 % verringert habe. Und dies, obwohl die von der Mineralölwirtschaft zu erfüllende THG-Minderungspflicht im Januar 2017 von zuvor 3,5 % auf 4 % angehoben worden sei.
Ursache für den Rückgang bei Bioethanol und Biodiesel sei die mit durchschnittlich 71,5 % deutlich verbesserte THG-Bilanz der verwendeten Biokraftstoffe, erläuterte die UFOP. Dies sei das Ergebnis der Auswertung der Nachhaltigkeitsnachweise durch die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). AgE