Knackpunkt der Bio-Getreideernten hierzulande sind dieses Jahr die Qualitäten, die deutlich unter den sehr hochqualitativen Vorjahren liegen. Statt der im Frühjahr erwarteten Mengenzuwächse kristallisieren sich nun durchschnittliche Erntemengen pro Hektar heraus. Hinzu kommen die Flächenzunahmen, weil viele Betriebe die Umstellung abgeschlossen haben. Es gibt etliche Ausfälle, teils Totalschaden durch Unwetter und Hochwasser. Lagergetreide und Unkrautbesatz waren ein großes Thema. Dennoch, andere Betriebe haben auch deutlich mehr angeliefert als zuvor angemeldet. Bei den Flächen gab es vor allem Verschiebungen unter den Getreidearten: Es wurde mehr Hafer, Dinkel und Weizen, aber weniger Roggen und Triticale angebaut.
Die Nässe macht vielen Betrieben immer noch zu schaffen, die Trocknungsanlagen liefen und laufen heiß. Die Mähdrescher mussten überall gleichzeitig sein. Die Sorge um Pilz- und Schimmelbefall wuchs. Aber bisher scheinen die Landwirte und Lagerhalter sehr gute Arbeit geleistet zu haben, sodass die getrockneten Partien durchweg gut zu verwenden sind.
Weniger Kleber und Protein
Die aus den drei Vorjahren gewohnten hohen Qualitäten des Bio-Weizens können dieses Jahr nicht eingebracht werden. Die Bäcker und Verarbeiter müssen sich mit kleineren Kleber- und Proteingehalten zufriedengeben. Die zuerst geernteten Partien wiesen noch größtenteils zufriedenstellende Qualitäten auf. Aber je weiter die Ernte fortgeschritten und je öfter der Regen über die Felder zog, desto geringer werden die Kleber- und Proteingehalte. Weizen mit mehr als 27 Kleberpunkten dürfte rar werden und sich preislich wieder mehr abheben als in den vergangenen Jahren. Einige Bäcker und Verarbeiter haben sich daher schon die wahrscheinlich knappen Partien an Qualitätsweizen gesichert.
Dafür gibt es ausreichende Mengen an mittleren Qualitäten, die überwiegend in die Haushaltspäckchen gehen. Mit der Preisfindung ist es aber noch schwierig. Alles, was nicht schon in Vorerntekontrakten festgemacht wurde, liegt erstmal bei den Landwirten und den Erzeugergemeinschaften – und alle warten auf mehr und endgültige Ergebnisse der Laborproben. AMI
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Knackpunkt der Bio-Getreideernten hierzulande sind dieses Jahr die Qualitäten, die deutlich unter den sehr hochqualitativen Vorjahren liegen. Statt der im Frühjahr erwarteten Mengenzuwächse kristallisieren sich nun durchschnittliche Erntemengen pro Hektar heraus. Hinzu kommen die Flächenzunahmen, weil viele Betriebe die Umstellung abgeschlossen haben. Es gibt etliche Ausfälle, teils Totalschaden durch Unwetter und Hochwasser. Lagergetreide und Unkrautbesatz waren ein großes Thema. Dennoch, andere Betriebe haben auch deutlich mehr angeliefert als zuvor angemeldet. Bei den Flächen gab es vor allem Verschiebungen unter den Getreidearten: Es wurde mehr Hafer, Dinkel und Weizen, aber weniger Roggen und Triticale angebaut.
Die Nässe macht vielen Betrieben immer noch zu schaffen, die Trocknungsanlagen liefen und laufen heiß. Die Mähdrescher mussten überall gleichzeitig sein. Die Sorge um Pilz- und Schimmelbefall wuchs. Aber bisher scheinen die Landwirte und Lagerhalter sehr gute Arbeit geleistet zu haben, sodass die getrockneten Partien durchweg gut zu verwenden sind.
Weniger Kleber und Protein
Die aus den drei Vorjahren gewohnten hohen Qualitäten des Bio-Weizens können dieses Jahr nicht eingebracht werden. Die Bäcker und Verarbeiter müssen sich mit kleineren Kleber- und Proteingehalten zufriedengeben. Die zuerst geernteten Partien wiesen noch größtenteils zufriedenstellende Qualitäten auf. Aber je weiter die Ernte fortgeschritten und je öfter der Regen über die Felder zog, desto geringer werden die Kleber- und Proteingehalte. Weizen mit mehr als 27 Kleberpunkten dürfte rar werden und sich preislich wieder mehr abheben als in den vergangenen Jahren. Einige Bäcker und Verarbeiter haben sich daher schon die wahrscheinlich knappen Partien an Qualitätsweizen gesichert.
Dafür gibt es ausreichende Mengen an mittleren Qualitäten, die überwiegend in die Haushaltspäckchen gehen. Mit der Preisfindung ist es aber noch schwierig. Alles, was nicht schon in Vorerntekontrakten festgemacht wurde, liegt erstmal bei den Landwirten und den Erzeugergemeinschaften – und alle warten auf mehr und endgültige Ergebnisse der Laborproben. AMI