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Biomilchpreise weiterhin über 60 Cent

Die Erzeugerpreise für Biomilch haben im Februar weiter nachgegeben. Der Vorsprung zur konventionellen Milch hat sich aber vergrößert.

Lesezeit: 4 Minuten

Nach ersten Schätzungen der AMI erhielten ökologisch wirtschaftende Betriebe im Februar im bundesweiten Durchschnitt 61,8 Ct/kg für Bio-Milch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß. Das war 1,1 Ct weniger als im Januar, womit sich der über den Jahreswechsel begonnene Rückgang der Milcherzeugerpreise weiter fortsetzte. Aufgrund des kontinuierlichen Preisanstiegs im vergangenen Jahr bewegten sich die Preise auch im Februar 2023 noch deutlich über dem Vorjahresniveau.

Bereits im Januar 2023 haben viele deutsche Molkereien ihre Auszahlungsleistungen nach unten korrigiert. Diese Entwicklung setzte sich nun auch im Februar fort. Während etwa gut die Hälfte der relevanten Molkereien die Preise senkten, konnte der andere Teil das Preisniveau des Vormonats noch halten. Die Rückgänge beliefen sich dabei teilweise auf bis zu 3,9 Ct.

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Wer zahlt den besten Biomilch-Preis?

In Baden-Württemberg und der Region Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland haben sich die rückläufigen Auszahlungsleistungen am deutlichsten im Landesmittel niedergeschlagen. Beide senkten den Preis um etwa 1,3 Ct/kg. Damit wurde den Landwirten in Baden-Württemberg jedoch immer noch ein Preis von 62,5 Ct/kg für ihre Biomilch ausgezahlt und somit ein Preisniveau, welches über dem Bundesdurchschnitt lag.

In Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland wurde der deutschlandweite Schnitt zwar nicht erreicht, jedoch wurde auch hier mit 60,1 Ct/kg nach wie vor die Schwelle von 60 Cent überschritten. Auch Bayern verzeichnete ein Minus von knapp 1,2 Ct gegenüber Januar und belegte mit einem Milchpreis von 61,7 Ct/kg weiterhin den vierten Platz in der bundesweiten Tabelle.

Norden an der Spitze

Bei der Rangfolge der Bundesländer untereinander gab es keine Verschiebungen. Mit einer durchschnittlichen Auszahlung von 64,3 Ct/kg und damit einem Rückgang von 1,0 Ct blieb Schleswig-Holstein im Februar unangefochtener Spitzenreiter. Schon im gesamten Jahr 2022 wurde hier im Norden der höchste Erzeugerpreis für Biomilch ausgezahlt. Ebenfalls einen Rückgang um 1,0 Ct mussten Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen einstecken.

Niedersachsen konnte damit seinen Platz an zweiter Stelle in der Tabelle verteidigen. Im Bundesgebiet Ost verzeichnete das Landesmittel den geringsten Rückgang im Februar. Den ökologisch wirtschaftenden Landwirten wurde ein um 0,8 Ct niedrigerer Milchpreis gezahlt.

Bio vergrößert Abstand zu konventionell

Im Februar wurden konventionelle Betriebe mit einem regelrechten Preissturz konfrontiert. Nach Schätzungen der AMI lag das durchschnittliche Milchgeld nur noch bei 52,4 Ct/kg und somit 4,5 Ct weniger als im Januar. Durch diese deutliche Preiskorrektur wurde auch der Abstand zwischen den beiden Milchvarianten wieder stärker ausgebaut. Während Bio-Betriebe für ihren Rohstoff im Januar 5,9 Ct mehr erhielten als ihre konventionell wirtschaftenden Kollegen, hat sich dieser Vorsprung nun im Februar auf 9,4 Ct vergrößert.

Im Laufe des letzten Jahres sah es zwischenzeitlich so aus, als würden sich die Erzeugerpreise für beide Milchvarianten bis auf ein gleiches Level annähern. Im August und September 2022 lag der Abstand zwischen den Milchsorten bei gerade einmal 2,4 Ct. Mit Beginn des neuen Jahres hat sich das Blatt jedoch gewendet und der Vorsprung sich wieder vergrößert.

Absatzrückgänge von bis zu 20 % im LEH

Die uneinheitliche Absatzentwicklung von Bio-Milchprodukten im Lebensmitteleinzelhandel hat sich im Februar fortgesetzt. Die Auswirkungen der Inflation scheinen weiterhin die Kaufentscheidungen der Verbraucher zu beeinflussen. Bio-Produkte sind meist auf einem etwas höheren Preisniveau angesetzt, wodurch die Entscheidung in Zeiten von dünnen Geldbeuteln meist eher auf die günstigere konventionelle Variante fällt. Das bekam im Februar besonders die Bio-Konsummilch zu spüren.

Laut GfK-Daten ist diese um fast 20 % weniger gekauft worden als noch vor zwölf Monaten. Auch Quark und Butter aus ökologischer Erzeugung fanden im Februar seltener ihren Weg in die Einkaufswagen der Konsumenten. Milchmischgetränke, Joghurt und Streichmischfette in Bio-Qualität zeigten hingegen weiterhin steigende Absatzmengen im Vergleich zum Vorjahr.

Weitere Rückgänge werden folgen

Die rückläufige Entwicklung der Milcherzeugerpreise wird sich auch in den kommenden Monaten fortsetzen. Die Preiskorrekturen nach unten werden dabei für Biomilch jedoch nicht so hoch ausfallen, wie für konventionelle Milch. Dadurch wird sich auch der Vorsprung der Biomilch gegenüber der konventionell erzeugten Variante weiter vergrößern.

Grund für die rückläufigen Auszahlungsleistungen ist neben der schwachen Nachfrage unter anderem auch die hohe Milchanlieferung. Im Januar hatte sich die Tendenz des letzten Jahres schon fortgesetzt und die Biobetriebe lieferten 8,2 % mehr Milch an die Molkereien als im Vorjahresmonat. Auch im Februar sind die Milchmengen weiterhin hoch und erste Molkereien fahren schon Sondertouren. Insbesondere im Hinblick auf die nahende Weidesaison wird sich dieser Effekt noch verstärken. Dadurch befindet sich viel Rohstoff am Markt, der verarbeitet und umgesetzt werden muss. AMI

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