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BMEL stellt Erntebericht 2016 vor

Die deutsche Getreide- und Rapsernte fällt in diesem Jahr unterdurchschnittlich aus. Das zeigt die aktuelle Erntebilanz des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Die deutsche Getreideernte wird einschließlich Körnermais insgesamt rund 45,5 Millionen Tonnen erreichen.

Lesezeit: 4 Minuten

Die deutsche Getreide- und Rapsernte fällt in diesem Jahr unterdurchschnittlich aus. Das zeigt die aktuelle Erntebilanz des Bundeslandwirtschaftsministeriums.

 

Die deutsche Getreideernte wird einschließlich Körnermais insgesamt rund 45,5 Millionen Tonnen erreichen. Das mehrjährige Mittel (2010 - 2015: 46,7 Millionen Tonnen) wird damit verfehlt (- 2,5 Prozent). Dies ist das vorläufige Ergebnis der „Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung (BEE)“ auf der Basis von repräsentativen Ertragsmessungen. Insgesamt wurde auf etwa 6,35 Millionen Hektar Getreide zur Körnergewinnung angebaut, einer deutlich kleineren Fläche (- 2,6 %) als in den Vorjahren. Die Hektarerträge sind bei Getreide im Erntejahr 2016 durchschnittlich ausgefallen. Nimmt man alle Getreidearten zusammen, so erreicht der Hektarertrag nach den bisher vorliegenden Messungen 71,7 Dezitonnen und liegt damit um 4,5 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres, aber genau auf dem Niveau des mehrjährigen Mittels.

 

Die Vegetationsperiode 2015/16 war erneut durch erhebliche pflanzenbauliche Herausforderungen geprägt. War das Erntejahr 2015 durch Wassermangel gekennzeichnet, so gaben 2016 in weiten Teilen des Landes phasenweise zu reichliche Niederschläge und der damit verbundene Krankheitsdruck Anlass zur Sorge. Insbesondere während der Blüte und der Kornbildungsphase des Getreides waren die Wachstumsbedingungen suboptimal, sodass sich die anfangs optimistischen Ernteerwartungen überwiegend nicht erfüllten.

 

Die Ernte der Wintergerste, der am frühesten abreifenden Getreidekultur, konnte noch relativ zügig abgeschlossen werden. Bei den anderen Getreidearten wurde die Ernte durch häufige Regenfälle behindert. Vielerorts verzögerte sich die Ernte. Zum Teil mussten Schläge mit erhöhten Feuchtigkeitsgehalten gedroschen werden, um Qualitätsverschlechterungen zu verhindern.

 

Weizen ist in Deutschland die wichtigste Getreideart: 24,6 Millionen Tonnen wurden geerntet, 7,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Mehr als 98 Prozent dieser Menge entfällt auf Winterweizen, der– abgesehen von Körnermais – das höchste Ertragspotenzial unter den Getreidearten aufweist. In diesem Jahr werden für Winterweizen im Bundesdurchschnitt nur unterdurchschnittliche Hektarerträge von 77 Dezitonnen erreicht. Gemessen an den regionalen Ertragserwartungen fielen insbesondere die Erträge im Nordosten, aber auch im Südwesten und Westen niedrig aus.

 

Die Roggenernte fällt 2016 mit 3,23 Millionen Tonnen deutlich geringer aus als die Ernte des Vorjahres (- 7 Prozent). Hauptgrund dafür: Die Landwirte schränkten den Anbau weiter ein. Die Hektarerträge des vergangenen Jahres konnten im Bundesdurchschnitt dagegen nahezu erreicht werden (- 0,7 Prozent). Zur Vermahlung als Brotgetreide werden in Deutschland rund 800 000 Tonnen Roggen benötigt.

 

Die Ernte der Wintergerste erbrachte niedrige Hektarerträge von 70,8 Dezitonnen, 8 Prozent weniger als im Vorjahr. Trotz einer erneut ausgedehnten Anbaufläche unterschreitet die Erntemenge mit 9,0 Millionen Tonnen die der letzten Jahre deutlich (- 6 Prozent gegenüber Vorjahr, - 9 Prozent gegenüber dem mehrjährigen Mittel).

 

Unter den Sommerungen fiel das Ertragsniveau des Sommerweizensmit 56 Dezitonnen je Hektar am erfreulichsten aus. Gemessen an der Anbaufläche und der Erntemenge ist Sommergerste die wichtigste Sommergetreidekultur. Mit 1,83 Millionen Tonnen wurde eine kleine Sommergerstenernte eingebracht, die zum überwiegenden Teil zur Herstellung von Braumalz verwendet wird.

 

Die Anbaufläche von Hafer ist weiter rückläufig. Bei durchschnittlichen Erträgen wurde die kleinste bisher verzeichnete Haferernte von nur rund 543 000 Tonnen eingebracht. Für den Körnermais waren die Wachstumsbedingungen 2016 je nach Standort sehr unterschiedlich. Auf Grund des späteren Erntezeitpunkts ist eine Ernteschätzung derzeit nur mit Einschränkungen möglich.

 

Die Qualität der Getreideernte 2016 kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht abschließend beurteilt werden. Beim Weizen gehen die vorliegenden Berichte von einem relativ niedrigen Anteil an Backweizenqualitäten und einer entsprechend hohen Erzeugung von Futterweizenqualitäten aus. Die Roggenernte präsentiert sich in den früh geernteten Partien mit guten Backqualitäten. Allerdings ist die Zahl der in der BEE vorgesehenen Druschproben erst zu einem kleinen Teil untersucht, sodass noch kein abschließendes Urteil möglich ist.

 

Für die Preisbildung sind die Entwicklungen an den internationalen Märkten von erheblicher Bedeutung. Für die EU-28 geht die Europäische Kommission von einer Erntemenge aus, die deutlicher niedriger als im Vorjahr ausfällt und auch unter  dem mehrjährigen Durchschnitt liegen wird. Gleichwohl zeigen die globalen Getreidemärkte 2016 im vierten Jahr in Folge eine relativ gute Versorgungslage.

 

Die reichliche Marktversorgung prägt auch die Preisentwicklung an den internationalen Märkten in den letzten Jahren. Der FAO-Index der Getreidepreise an den internationalen Märkten lag im Juli 2016 um 5,6 Prozent unter Vormonat und um 11 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat. Er erreichte zugleich den tiefsten Stand seit 6 Jahren. Die Erzeugerpreise in Deutschland liegen generell deutlich unter dem vergleichbaren Vorjahresniveau.

 

Die Ernte von Winterraps, der in Deutschland bedeutendsten Ölsaat, fällt trotz einer etwas größeren Anbaufläche auf Grund widriger Witterungsbedingungen klein aus. Mit etwas mehr als 4,6 Millionen Tonnen liegt sie um 7,0 Prozent unter der Erzeugung von 2015 und um 10,9 Prozent unter dem mehrjährigen Mittel. Die Ölgehalte der bisher im Rahmen der BEE untersuchten Rapsproben fallen niedriger als in den beiden Vorjahren aus.

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