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Ukrainekrieg

Branchenverband: Exporthürden bringen ukrainische Landwirte in Existenznot

Vertreter des Agrarhandels sehen weiterhin große Probleme bei den ukrainischen Exporten von Getreide, Ölsaaten usw. Deutschland und die EU sollen Abhilfe schaffen.

Lesezeit: 3 Minuten

Die logistischen Probleme beim Export von Getreide aus der Ukraine sind mitnichten gelöst, im Gegenteil verschärft sich die Situation täglich. Die Zeit drängt: Wenn es nicht gelingt, die Situation in den nächsten Wochen zu entspannen, wäre dies ein fatales Signal für die Weltmärkte und die ukrainischen Landwirte. Damit würde sich die Versorgungskrise schnell in das kommende Wirtschaftsjahr fortsetzen.

Diese eindringliche Warnung richtete der Branchenverband "Der Agrarhandel" in Richtung der politisch Verantwortlichen Brüssel und Berlin.

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Größere Ernte als erwartet

Die Ernte in der Ukraine ist weitgehend abgeschlossen, Mais, Soja und Sonnenblumen werden ab September geerntet. Zwar konnten längst nicht alle Flächen abgeerntet werden, die Ergebnisse waren aber besser als erwartet.

Das amerikanische Landwirtschaftsministerium USDA geht in einer konservativen Schätzung von einem Exportpotential der Ukraine in Höhe von 38 Mio. t Getreide und Ölsaaten aus. Dazu kommen noch Altbestände in Höhe von 13 Mio. t.

Da der benötigte Inlandsverbrauch vermutlich überschätzt wird, geht Der Agrarhandel von einem tatsächlichen Exportpotential von 55-60 Mio. t aus. Um dieses auszuschöpfen, wären 4,5 bis 5 Mio. t Exporte pro Monat erforderlich. Über den Seeweg können davon 1,5 bis 1,7 Mio. t verschifft werden, sollte die Inlandslogistik nicht gestört werden. Das bedeutet, dass auch weiterhin die Route nach Süden über Rumänien oder nach Westen über Polen, die Slowakei und Ungarn unbedingt erforderlich sind.

Es hakt bei der Abwicklung

In einer umfangreichen Situationsbeschreibung des Verbandes wird deutlich, dass das größte Problem nach wie vor die extrem verzögerte Abwicklung an der EU-Grenze zur Ukraine ist. Die Warteschlangen für LKW betragen aktuell bis zu 38 km, es ergeben sich Wartezeiten von 5-6 Tagen. Die dadurch entstehenden Zusatzkosten machen aktuell ca. 40 % oder 80-90 €/t an den gesamten Logistikkosten aus.

Anders formuliert: Bei einem Preis von z. B. 330 €/t Weizen, die ein Landwirt im Ostseehafen erzielen kann. werden damit 25 % des Warenwertes allein durch Wartezeiten an der Grenze vernichtet. Die Wartezeiten haben somit den gleichen Effekt wie eine Exportsteuer, erklärt Der Agrarhandel: Sie senken den Inlandspreis für die Landwirte. Diese erhalten zurzeit nur 130 €/t.

Doch nur wenn die ukrainischen Landwirte die neue Ernte sowie die Altbestände verkaufen können, erzielen sie die notwendigen Erlöse, um ausreichend liquide Mittel für die Herbstaussaat, Pacht und Löhne zu finanzieren.

Missliche Lage bei Transporten über den Landweg

Nachdem die Einrichtung der Getreidekorridore über die ukrainischen Häfen als großer Erfolg und Lösung der Exportprobleme begrüßt wurde, hat sich nach Einschätzung des Verbandes an der misslichen Situation über den Landweg nichts geändert.

Die ukrainischen Landwirte, die unter schwierigsten Bedingungen die Feldbestellung und Ernte durchgeführt haben, fühlen sich im Stich gelassen. Ganz abgesehen von den dramatischen Folgen für die Bevölkerung der Importländer, die dringend auf Nahrungsmittel angewiesen sind. Deutschland und die EU stehen in der Pflicht, schnell zu handeln und den Weg für Nahrungsmittel aus der Ukraine in Richtung Westen zu beschleunigen.

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