Geflügel bleibt global auf Wachstumskurs. Dabei spielt die EU sowohl bei Produktion und beim Handel eine große Rolle. Die USA lassen hingegen etwas Federn. Nach der aktuellen Prognose des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA, April 2025) wird die weltweite Hühnerfleischproduktion 2025 um 2 % auf 105,8 Mio. t steigen. Dies beruht auf Produktionssteigerungen bei allen großen Akteuren, insbesondere den USA, der EU, Brasilien, der Türkei und China.
Für die EU wird ein Produktionsanstieg um 2 % auf 11,75 Mio. t erwartet. Die US-Analysten sehen mehrere Gründe für das Wachstum in der EU:
robuste Inlandsnachfrage
gesunkene Energie- und Futterkosten
geringere Importe aus der Ukraine
positive Margenentwicklung vor allem in Polen (größter EU-Produzent)
Handel verschiebt sich
Der globale Handel mit Hähnchen- bzw. Hühnerfleisch soll 2025 ebenfalls um 2 % auf 14 Mio. t steigen. Brasilien baut seinen Anteil weiter aus und wird mit prognostizierten 5,09 Mio. t (+4 %) mehr als ein Drittel des Weltmarktes abdecken.
US-Anteil beim Handel schrumpft
Die EU bleibt mit 1,8 Mio. t Exportvolumen stabil (+1,6 % im Vergleich zu 2024). Besonders Thailand, China und die Türkei legen zu (siehe Übersicht). China hebt zudem Importrestriktionen auf, was vor allem Argentinien zugute kommt (+11 %). Dagegen verlieren die USA im globalen Handel weiter an Bedeutung: Die Exporte sinken um knapp 4 % auf 2,95 Mio. t, was dem niedrigsten Anteil an der US-Produktion seit 25 Jahren entspricht (rund 14 %).