Einfuhrverbote wichtiger Kunden, strengere Produktanforderungen in Drittländern und der Streik der heimischen Lastkraftwagenfahrer haben den brasilianischen Schweine- und Geflügelfleischexporteuren im ersten Halbjahr 2018 das Geschäft vermiest.
Einfuhrverbote wichtiger Kunden, strengere Produktanforderungen in Drittländern und der Streik der heimischen Lastkraftwagenfahrer haben den brasilianischen Schweine- und Geflügelfleischexporteuren im ersten Halbjahr 2018 das Geschäft vermiest. Laut Daten des Dachverbandes der dänischen Agrar- und Ernährungswirtschaft (L&F) sind Brasiliens Ausfuhren von gekühltem und gefrorenem Schweinefleisch im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2017 um 19,0 % auf 237 943 t eingebrochen.
Verantwortlich dafür war der Verlust des wichtigen russischen Marktes im Dezember 2017, nachdem Ractopamin-Rückstände im gelieferten Fleisch gefunden worden waren. Die stark gestiegen Exporte nach China, die gegenüber den ersten sechs Monaten 2017 um 177 % auf 71 525 t zulegten, konnten den fehlenden russischen Absatz ebenso wenig ausgleichen wie höhere Ausfuhrmengen nach Hongkong oder innerhalb Südamerikas.
Noch dramatischer fiel der Erlösrückgang für die Schweinefleischexporteure aus. Laut Angaben der brasilianischen Vereinigung Tierisches Protein (ABPA) gingen die Ausfuhreinnahmen aus dem internationalen Schweinefleischverkauf einschließlich Verarbeitungsware im Halbjahresvergleich um 30,4 % auf 567 Mio $ (488 Mio Euro) zurück. Aufgrund der schwachen Zahlen hat ABPA kürzlich die Exportprognose für das Gesamtjahr 2018 kräftig nach unten korrigiert; gerechnet wird jetzt gegenüber 2017 mit einem Rückgang um mindestens 12 %, was einer Menge von rund 613 000 t einschließlich Verarbeitungsware entsprechen würde.
Einbruch auch bei Geflügel
Kaum besser sieht es bei Geflügelfleisch aus, dessen Auslandsabsatz laut ABPA im Berichtszeitraum um 13,5 % auf 1,84 Mio t abgenommen hat. Die Exporterlöse verringerten sich dabei um 17,4 % auf 2,96 Mrd $ (2,55 Mrd Euro). Maßgeblichen Anteil daran hatte die Sperrung mehrerer brasilianischer Lieferanten durch die Europäische Union wegen festgestellter Hygienemängel. Laut Daten der EU-Kommission sind die Verkaufsmengen von brasilianischem Geflügelfleisch auf den Gemeinschaftsmarkt von Januar bis Juni 2018 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 41 % auf 135 600 t gesunken.
Zu schaffen macht den Anbietern vom Zuckerhut zudem, dass China gegen Brasilien Antidumpingzölle bei Geflügelimporten eingeführt hat und Lieferungen in den arabischen Raum durch höhere Anforderungen an Halalfleisch schwieriger geworden sind. Für das Gesamtjahr 2018 erwartete ABPA zuletzt eine Geflügelfleischausfuhr von 4,2 Mio t; das wären rund 3 % weniger als 2017. Lediglich bei Rindfleisch konnten die brasilianischen Exporteure im ersten Halbjahr 2018 moderat steigende Absatzzahlen verbuchen. Die betreffenden Verkäufe nahmen um 4,0 % auf 681 910 t zu, die damit verbundenen Erlöse um 3,0 % auf 2,71 Mrd $ (2,33 Mrd Euro).
ABPA machte jedoch darauf aufmerksam, dass die gesamte Fleischbranche durch die neuen gesetzlichen Mindestfrachtraten für Transporte mit den Lastkraftwagen höhere Belastungen zu tragen habe. Das treibe die Logistikkosten für die Fleischhersteller um durchschnittlich 35 % nach oben. AgE
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Einfuhrverbote wichtiger Kunden, strengere Produktanforderungen in Drittländern und der Streik der heimischen Lastkraftwagenfahrer haben den brasilianischen Schweine- und Geflügelfleischexporteuren im ersten Halbjahr 2018 das Geschäft vermiest. Laut Daten des Dachverbandes der dänischen Agrar- und Ernährungswirtschaft (L&F) sind Brasiliens Ausfuhren von gekühltem und gefrorenem Schweinefleisch im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2017 um 19,0 % auf 237 943 t eingebrochen.
Verantwortlich dafür war der Verlust des wichtigen russischen Marktes im Dezember 2017, nachdem Ractopamin-Rückstände im gelieferten Fleisch gefunden worden waren. Die stark gestiegen Exporte nach China, die gegenüber den ersten sechs Monaten 2017 um 177 % auf 71 525 t zulegten, konnten den fehlenden russischen Absatz ebenso wenig ausgleichen wie höhere Ausfuhrmengen nach Hongkong oder innerhalb Südamerikas.
Noch dramatischer fiel der Erlösrückgang für die Schweinefleischexporteure aus. Laut Angaben der brasilianischen Vereinigung Tierisches Protein (ABPA) gingen die Ausfuhreinnahmen aus dem internationalen Schweinefleischverkauf einschließlich Verarbeitungsware im Halbjahresvergleich um 30,4 % auf 567 Mio $ (488 Mio Euro) zurück. Aufgrund der schwachen Zahlen hat ABPA kürzlich die Exportprognose für das Gesamtjahr 2018 kräftig nach unten korrigiert; gerechnet wird jetzt gegenüber 2017 mit einem Rückgang um mindestens 12 %, was einer Menge von rund 613 000 t einschließlich Verarbeitungsware entsprechen würde.
Einbruch auch bei Geflügel
Kaum besser sieht es bei Geflügelfleisch aus, dessen Auslandsabsatz laut ABPA im Berichtszeitraum um 13,5 % auf 1,84 Mio t abgenommen hat. Die Exporterlöse verringerten sich dabei um 17,4 % auf 2,96 Mrd $ (2,55 Mrd Euro). Maßgeblichen Anteil daran hatte die Sperrung mehrerer brasilianischer Lieferanten durch die Europäische Union wegen festgestellter Hygienemängel. Laut Daten der EU-Kommission sind die Verkaufsmengen von brasilianischem Geflügelfleisch auf den Gemeinschaftsmarkt von Januar bis Juni 2018 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 41 % auf 135 600 t gesunken.
Zu schaffen macht den Anbietern vom Zuckerhut zudem, dass China gegen Brasilien Antidumpingzölle bei Geflügelimporten eingeführt hat und Lieferungen in den arabischen Raum durch höhere Anforderungen an Halalfleisch schwieriger geworden sind. Für das Gesamtjahr 2018 erwartete ABPA zuletzt eine Geflügelfleischausfuhr von 4,2 Mio t; das wären rund 3 % weniger als 2017. Lediglich bei Rindfleisch konnten die brasilianischen Exporteure im ersten Halbjahr 2018 moderat steigende Absatzzahlen verbuchen. Die betreffenden Verkäufe nahmen um 4,0 % auf 681 910 t zu, die damit verbundenen Erlöse um 3,0 % auf 2,71 Mrd $ (2,33 Mrd Euro).
ABPA machte jedoch darauf aufmerksam, dass die gesamte Fleischbranche durch die neuen gesetzlichen Mindestfrachtraten für Transporte mit den Lastkraftwagen höhere Belastungen zu tragen habe. Das treibe die Logistikkosten für die Fleischhersteller um durchschnittlich 35 % nach oben. AgE