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Braugerstenpreise unter Druck

Coronabedingt schwächelter der Bierabsatz im ersten Halbjahr 2020. Das nutzen Braugerstenkäufer als Argument für die derzeit niedrigen Preise.

Lesezeit: 4 Minuten

Der coronabedingt fehlende Bierabsatz in der Gastronomie und bei Großveranstaltungen drückt auf die Braugerstenpreise. Hätten Landwirte in früheren Jahren mit Aufschlägen von 25 Euro/t bis 30 Euro/t zur Futtergerste rechnen können, seien es 2020 eher 15 Euro/t bis 20 Euro/t, berichtete der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Niedersächsischen Braugerstenanbaues, Gerhard Rott, vergangene Woche gegenüber dem Landvolk Niedersachsen. Im Zeitraum Januar bis Mai 2020 wurden von den deutschen Brauereien nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) fast 8 % weniger Gerstensaft abgesetzt als im entsprechenden Vorjahreszeitraum, weshalb entsprechend weniger Malz und damit Braugerste verarbeitet worden sei. „Das hört sich wenig an, macht sich jedoch sofort bemerkbar“, kommentierte Rott die Absatzflaute.

Und das bei einem durch das trockene Frühjahr erhöhten Aufwand, weil Gerste die geforderten großen Körner nur ausbilde, wenn sie ausreichend Wasser bekomme. Einige Landwirte hätten die Braugerstenaussaat bereits auf den Herbst vorverlegt, um die während der Wintermonate aufgefüllten Bodenwasservorräte zu nutzen. Wichtig zum Bierbrauen seien zudem Eiweißwerte zwischen 9 % und 11,5 %. Um so gute Qualitäten zu erreichen, müssten die meisten Bauern ihre Felder beregnen.

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Hoffen auf bessere Stimmung der Mälzer

Das extrem trockene und warme Frühjahr hat Rott zufolge in allen Anbaugebieten, die ohne Beregnung auskommen mussten, deutliche Spuren hinterlassen. „Das hat uns schon wehgetan“, beklagte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft. Je nach Standort machten sich lokale Trockenschäden vor allem durch geringe Bestandsdichten bemerkbar. Würden die Qualitätsparameter verfehlt, lande die Braugerste doch noch zu einem günstigeren Preis im Futtertrog. Der Landwirt aus dem Braunschweiger Land hofft, dass die späte Wasserversorgung sich noch positiv auf eine gute Kornausbildung ausgewirkt hat und dass sich die Stimmung bei den Mälzern weiter bessert. „Aber das Bier, das bis jetzt nicht getrunken wurde, das wird nicht nachgetrunken“, so Rott in Anspielung auf die vielen wegen der Pandemie ausgefallenen Schützen- und Volksfeste.

Bierexport in EU-Länder deutlich kleiner

Nach aktuellen Daten von Destatis belief sich der Bierabsatz der deutschen Brauereien im ersten Halbjahr 2020 auf 4,3 Mrd l, ohne Berücksichtigung der Importe aus EU-Drittländern sowie ohne alkoholfreie Biere und Malztrunk. Im Vergleich zur Vorjahresperiode bedeutete das einen Rückgang um 302,5 Mio l oder 6,6 %. Auf den zu versteuernden Inlandsverbrauch entfielen 3,5 Mrd l Bier, was einem Minus von 5,9 % entsprach. Außerdem wurden insgesamt 758,8 Mio l steuerfrei als Exporte und als Haustrunk verkauft; das waren 9,5 % weniger.

Den Statistikern zufolge gingen die Bierausfuhren in andere EU-Länder von Januar bis Juni 2020 im Vergleich zur Vorjahresperiode um 17,8 % auf 366,8 Mio l zurück, während sich die Lieferungen in Drittländer mit einem Minus von nur 0,1 % auf 386,2 Mio l stabil entwickelten. Der unentgeltlich an die Beschäftigten ausgegebene Haustrunk der Brauereien fiel um 1,9 % kleiner aus als im Vergleichszeitraum und lag bei 5,7 Mio l. Für den Absatz von Biermischungen mit Limonade, Cola, Fruchtsäften und anderen alkoholfreien Zusätzen wurde ein Minus von 2,7 % auf 220,3 Mio l verzeichnet.

Prozentual zweistelliger Absatzrückgang

Die Wiesbadener Statistiker begründen die insgesamt negative Entwicklung mit den Beschränkungen wegen der Corona-Krise. So hätten Bars und Restaurants geschlossen werden müssen; Feste und sonstige Großveranstaltungen seien abgesagt worden. In der Folge sei der Bierverkauf im April und im Mai im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat um 17,3 % beziehungsweise um 13,0 % zurückgegangen. Seitdem die Beschränkungen gelockert worden seien, habe sich der Bierabsatz aber langsam wieder erholt.

Deshalb sei für Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Minus von nur noch 1,9 % festgestellt worden. Im vergangenen Jahr hatte sich der Bierabsatz der hiesigen Brauereien im Einklang mit dem langfristigen Trend bereits verringert. Laut Destatis waren 2019 insgesamt 9,2 Mrd l Bier vermarktet worden; das waren 1,9 % weniger als 2018. Zehn Jahre zuvor hatte sich die Absatzmenge noch auf glatt 10 Mrd l belaufen. AgE

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