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Brüssel hält an Antidumpingzöllen für N-Düngerimporte fest

Die EU-Kommission begründet ihre Entscheidung mit der prekären wirtschaftlichen Situation der EU-Düngemittelindustrie.

Lesezeit: 3 Minuten

Mit preiswerten Düngemittelimporten in die EU ist vorläufig nicht zu rechnen. Die Europäische Kommission hat eine Aussetzung der Antidumpingzölle auf die Einfuhren von Mischungen von Harnstoff und Ammoniumnitrat aus Russland, Trinidad und Tobago sowie den Vereinigten Staaten jetzt offiziell abgelehnt.

Die Einführung der Antidumpingzölle im Oktober 2019 war damals mit wettbewerbsverzerrenden Staatsbeihilfen bei der Herstellung in diesen Ländern begründet worden. Bereits im September 2021 hatten die EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA) aber einen Antrag auf Aussetzung der Antidumpingzölle gestellt. Dabei hatten die beiden Dachverbände auf die schon damals drastisch gestiegenen Düngemittelpreise für die Landwirte verwiesen.

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Rekordpreise für Erdgas belasten EU-Düngerhersteller

Ihre ablehnende Haltung rechtfertigt die Brüsseler Behörde in ihrem veröffentlichten Durchführungsbeschluss im Wesentlichen damit, dass der treibende Faktor für die hohen Stickstoffpreise „die gegenwärtigen Rekordpreise für Erdgas“ sei. Diese stellten eine Belastung für die EU-Düngemittelhersteller dar.

Konkret stellt die Kommission fest, dass die Düngemittelhersteller in der EU unter den derzeitigen Marktbedingungen mit teils extrem hohen Gaspreisen nicht in der Lage seien, rentabel zu produzieren beziehungsweise zu verkaufen. Eine Aussetzung der Antidumpingmaßnahmen würde die Lage dieses Wirtschaftszweiges nach Einschätzung Brüssels weiter verschlechtern. Einfuhren zu Dumpingpreisen aus den betroffenen Ländern, insbesondere Trinidad und Tobago, würden nämlich zu einem weiteren Druck auf die Preise am EU-Düngemittelmarkt und möglicherweise zu einem Preisverfall führen, so die EU-Kommission.

Kosten wurden laut EU-Kommission bisher nicht weitergegeben

Der EU-Kommission zufolge ist die Branche der Düngemittelhersteller in der EU aufgrund der „extremen Gaspreise“ im dritten Quartal 2021 in die Verlustzone gerutscht. Diesen Kostenanstieg habe man seither nicht an die Kunden weiterreichen können, da die Landwirte oftmals beschlossen hätten, den Kauf von Düngern zu verschieben beziehungsweise deren Einsatz zu reduzieren. Ein weiterer wesentlicher Grund dafür sei ein anhaltender Preisdruck durch Düngemitteleinfuhren.

Düngerabsatz in Deutschland eingebrochen

In Deutschland hat der starke Preisanstieg den Absatz von Mineraldüngern deutlich sinken lassen. Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) nahm der Inlandsverkauf von Stickstoffdünger im zweiten Quartal 2022 gegenüber dem Vorjahr um 18,5 % auf 238.000 t ab.

Der Deutsche Bauernverband (DBV) hatte die ablehnende Haltung Brüssels gegenüber der Aufhebung von Antidumpingzöllen bereits in der vergangenen Woche scharf kritisiert. Laut DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken hat die Kommission damit bewiesen, dass sie den Stellenwert der Düngemittelversorgung für die Ernährungssicherung immer noch nicht erkannt hat. „Der extreme Preisunterschied bei den Düngemitteln in der EU im Vergleich zu anderen Weltregionen stellt einen großen Wettbewerbsnachteil für die europäische Landwirtschaft dar“, verdeutlichte Krüsken. Es bestehe die Gefahr einer mangelnden Verfügbarkeit von Stickstoffdünger im kommenden Frühjahr.

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