Die EU-Kommission dämpft die Erwartungen an die EU-Getreideernte. Gegenüber der Schätzung vom April revidierte sie die verfügbare Gesamtproduktion zuletzt um etwa 4 Mio. t auf rund 280 Mio. t nach unten. Das geht aus den jüngsten Zahlen hervor.

Maßgeblich für die Entwicklung ist eine geringere Gerstenerzeugung: Das Aufkommen dürfte nur noch 53 Mio. t anstatt gut 55 Mio. t betragen. Ferner werden voraussichtlich rund 62 Mio. t Körnermais vom Acker geholt; das wären 1,7 Mio. t weniger als im April erwartet.

Kaum Abstriche macht die Kommission dagegen bei der Weichweizenproduktion: Sie wird mit 126,5 Mio. t nur marginal geringer veranschlagt. Die Roggenernte könnte mit fast 8 Mio. t sogar um deutlich besser ausfallen. Wie ein Kommissionsexperte erläuterte, geht die Behörde insbesondere in Spanien, Ungarn und Rumänien von einer schlechten Ernte aus. Für Deutschland wird dagegen im Jahresvergleich ein Plus von 2,4 % erwartet.

Einschließlich Anfangsbeständen und Importen wird das verfügbare EU-Gesamtangebot an Getreide mit etwa 330 Mio. t angegeben. Dem steht ein geschätzter Gesamtverbrauch von 272 Mio. t gegenüber. Am Ende des Wirtschaftsjahres dürften sich noch 32 Mio. t Getreide in den Lagern befinden, ca. 1 Mio. t weniger als im April erwartet. (AgE)