In der jüngsten Mai-Ausgabe schätzt die EU-Kommission die EU-Getreideernte 2025/26 mit 279,6 Mio.t etwas niedriger als in der April-Prognose (280 Mio. t). Im Vergleich zum Vorjahr rechnet man jedoch mit einer Zunahme von +9,6 %; zum 5-Jahresmittel sind es +2,9 % mehr. Dazu tragen eine größere Anbaufläche und höhere Hektarerträge bei. Beim Verbrauch wird weitgehend unverändert von ermäßigten 257,3 Mio. t ausgegangen. Ausschlaggebend ist der niedrigere Futterverbrauch aufgrund der reduzierten Viehbestände.
Die Importe sollen gegenüber dem Vorjahr von 31,6 Mio. t auf 25,6 Mio. t zurückfallen. Das betrifft insbesondere die Weizen- und Maiseinfuhren. Für den Export werden steigende 45,4 Mio. t (Vorjahr 36,6 Mio. t) vorausgesagt. Angesichts des hohen €-Kurses wird das nicht ohne Preiszugeständnisse möglich sein. Die Vorratsbestände errechnen sich auf steigende 39,5 Mio. t im Vergleich zum Vorjahr mit 37 Mio. t. Damit ist wieder eine durchschnittliche Versorgungslage gegeben.
15 Mio. t mehr EU-Weizen als im Vorjahr erwartet
Die EU-Weizenernte schätzt die EU-KOM auf 134,5 Mio. t deutlich höher als im schwachen Vorjahr mit 119 Mio. t. Der Inlandsverbrauch wird auf rd. 111 Mio. t veranschlagt. Für den Export sollen 30,6 Mio. t zur Verfügung stehen. Auf der Importseite wird mit 5,3 Mio. t gerechnet. Die Endbestände werden rechnerisch um rd. 2 Mio. t kleiner ausfallen.
Die Gerstenerzeugung wird bei 52,3 Mio. t eingeordnet (Vorjahr 49,1 Mio. t). Entscheidend ist die größere Anbaufläche. Die EU-KOM schätzt den Verbrauch im EU-Binnenmarkt fast unverändert auf 42 Mio. t. Es sollen rd. 10 Mio. t exportiert werden.
Der auf einer kleineren Anbaufläche erzeugte Körnermais soll nur noch 63,8 Mio.t erreichen. Die Importe fallen auf 18,3 Mio. t zurück. Der Verbrauch ändert sich nur geringfügig.
Die Erzeugung und der Verbrauch von Triticale werden in gleicher Höhe auf 10,8 Mio. t geschätzt. Für Roggen besteht ebenfalls ein Gleichgewicht von Produktion und Verbrauch auf dem Niveau von 7,1 Mio. t. Im Falle von Hafer rechnet man mit einem Erzeugungsüberschuß von rd. 1 Mio. t zum Verbrauch, der zu steigenden Vorratsbeständen beitragen soll; die Versorgungslage wird besser.