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BVA erwartet weltweit gute Getreideernte und bröckelnde Preise

Mit weltweit höheren Erntemengen und tendenziell eher leichter tendierenden Getreidepreisen rechnet der Bundesverband der Agrargewerblichen Wirtschaft (BVA) für 2013. Wie der BVA-Präsident Bruno Fehse vergangene Woche in Berlin erklärte, zeigen sich die Getreidebestände derzeit in allen wichtigen Anbauregionen der Welt in gutem Zustand.

Lesezeit: 4 Minuten

Mit weltweit höheren Erntemengen und tendenziell eher leichter tendierenden Getreidepreisen rechnet der Bundesverband der Agrargewerblichen Wirtschaft (BVA) für 2013. Wie der BVA-Präsident Bruno Fehse vergangene Woche in Berlin erklärte, zeigen sich die Getreidebestände derzeit in allen wichtigen Anbauregionen der Welt in gutem Zustand. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) rechneten deshalb in der neuen Saison mit einem deutlich umfangreicheren Aufkommen als im laufenden Wirtschaftsjahr 2012/13. Weil die Pflanzen gut durch den Winter gekommen seien, könne man zurzeit auch in der EU und in Deutschland mit höheren Erträgen rechnen, ergänzte der Vorsitzende des BVA-Getreideausschusses, Konrad Weiterer. Sollten sich die aktuellen Prognosen bestätigen, müssten sich die Landwirte im Sommer auf niedrigere Erzeugerpreise als im Vorjahr einrichten. Fehse sprach sich ferner klar gegen die Einführung einer Transaktionssteuer aus und betonte, die Warenterminbörsen seien für funktionierende Agrarmärkte unverzichtbar. Eine Steuer auf Termingeschäfte stelle dieses Preisfindungsinstrument jedoch in Frage. Die Akteure auf den Agrarmärkten nutzten die Agrarbörsen zur Absicherung ihrer Risiken. Die dortigen Preise würden nicht von Spekulanten „gemacht“, sondern spiegelten die fundamentalen Daten auf den wichtigsten landwirtschaftlichen Märkten wieder. Auf diese Weise schafften die Börsen für alle Marktbeteiligten Transparenz, so der BVA-Präsident.


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Hohe Kosten durch Transaktionssteuer


„Als Ersterfasser landwirtschaftlicher Produkte, Vorlieferant für die verarbeitende Industrie und Exporteur ist der Agrarhandel täglich gefordert, Rohstoffe zum Marktpreis aufzukaufen“, fügte Weiterer hinzu. Landhändler hätten Strategien entwickelt, um sich gegen die Preisschwankungen abzusichern. Dies erfolge unter anderem durch Sicherungsgeschäfte an den Warenterminbörsen. Die geplante Transaktionssteuer für Warentermingeschäfte von 0,01 % sei für die Landhändler, Mühlen und Mischfutterhersteller eine zusätzliche Belastung. Für ein mittelständisches Landhandelsunternehmen summiere sich der klein erscheinende prozentuale Betrag im Jahr auf rund 30 000 Euro, betonte Weiterer. Der Berufsstand lehne diese unnötige und sinnlose Zusatzbelastung mit Nachdruck ab.


Schon viel vermarktet


Weiterer zufolge ist die Vermarktung der Ernte 2012 bereits weit fortgeschritten. Die Landwirte hätten das hohe Preisniveau im Sommer 2012 genutzt und richtigerweise den Großteil ihrer Produktion verkauft. Gehandelt werde zurzeit relativ wenig Ware, weil die Mühlen und Mischfutterwerke noch gut versorgt seien und die Landwirte die weitere Marktentwicklung abwarteten. Preissprünge nach oben erwartet der Vorsitzende des BVA-Getreideausschusses vorläufig auch bei der „alten“ Ernte nicht. Der gegenüber dem Dollar starke Euro wirke sich negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit des EU-Weizens aus. Trotzdem lägen die voraussichtlichen Weizenexporte aus der EU mit 14,9 Mio t schon auf einem vergleichsweise hohen Niveau. In Großbritannien, Nordafrika und im Iran bestehe ungeachtet dessen noch Bedarf an zusätzlichen Einfuhren. Die wichtigen Konkurrenten Russland, Ukraine und Kasachstan hätten ihre Exporte zudem weitgehend abgewickelt, so dass durchaus noch Ware aus der EU gefragt sein könnte.


Qualitätskontrollen wichtig


Auf dem innereuropäischen Markt wird nach Angaben des Händlers in diesem Getreidewirtschaftsjahr umfangreich Weizen im Futter für Rinder, Schweine und Geflügel durch preiswerteren Mais ersetzt. Um den Bedarf decken zu können, müsse die EU voraussichtlich rund 10 Mio t Mais importieren. Da die USA und Südamerika als Lieferländer aufgrund der bekannten GVO-Problematik quasi ausfielen, werde verstärkt aus Russland, und Südosteuropa importiert, was in dieser Saison aber bekanntermaßen für Probleme gesorgt habe. „Der aktuelle Fall von mit Aflatoxin belastetem Mais aus Serbien zeigt, dass die gesamte Wertschöpfungskette in der Lebensmittelproduktion eine hohe Verantwortung trägt“, betonte Fehse. Beim Erfassungshandel werde ein risikoorientiertes Qualitätsmanagement aber schon lange praktiziert. Wenn beispielsweise durch witterungsbedingte Einflüsse mit einem erhöhten Pilzbefall im Getreide zu rechnen sei, beprobe der Handel die Körner schon vor der Ernte auf dem Feld. Um Grenzwertüberschreitungen von Pilzgiften wie Mykotoxinen zu verhindern, würden zusätzliche Analysen des angelieferten Getreides vorgenommen. AgE/br

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