Des amerikanische Agrar- und Nahrungsmittelkonzern Cargill verkauft seine US-Schweinefleischsparte an die US-Niederlassung des brasilianischen Fleischverarbeiters JBS. Wie mehrere US-Medien berichten, einigten sich beide Unternehmen auf einen Kaufpreis von 1,45 Mrd $ (1,30 Mrd Euro). Betroffen sind fünf Futtermühlen, vier Schweinezuchtbetriebe und zwei Schlachtfabriken. Ob das Geschäft zustande kommt, hängt jetzt noch von der Entscheidung der US-Kartellbehörden ab.
Bereits am vergangenen Mittwoch (1.7.) hatte JBS einer Akquise zum genannten Preis zugestimmt. Der Präsident von JBS USA Pork, Martin Dooley, bezeichnete den Kauf als langfristige strategische Investition in die Zukunft des lokalen und globalen Schweinefleischgeschäftes. Gleichzeitig handele es sich um ein Bekenntnis zur amerikanischen Viehwirtschaft. „Die Übernahme wird unsere Position als Erzeuger und Lieferant aller wichtiger tierischer Proteine weltweit stärken“, sagte Dooley. Cargills Senior Vice President Todd Hall hob vor allem die verbesserten Chancen für Mitarbeiter und Erzeuger hervor, die sich durch das Zusammenführen der komplementären Stärken beider Unternehmen ergäben.
Sollte die Kaufvereinbarung von den Kartellbehörden abgesegnet werden, würde JBS S.A. nach Smithfield Foods zum zweitgrößten Schweinefleischproduzenten in den Vereinigten Staaten aufsteigen. Nachdem sich der brasilianische Konzern lange Zeit auf die Rindfleischproduktion konzentriert hatte, setzte die Unternehmensspitze in den vergangenen Jahren zunehmend auf eine Diversifizierungsstrategie und weitete das Geschäft stärker auf den Geflügel- und Schweinefleischsektor aus. Nach einer Übernahme von Cargill würde bei JBS das Schweinesegment rund 20 % der Gesamteinnahmen ausmachen; auf Rindfleisch würden 50 % entfallen und auf Geflügelfleisch 30 %.