Einige Marktteilnehmer schätzen, dass entweder Brasilien über größere exportierbare Überschüsse verfügt als erwartet, China größere Sojabohnenvorräte besitzt als gedacht oder die chinesische Nachfrage nach Ölsaaten nachgelassen hat. Am wahrscheinlichsten ist wohl eine Kombination aus allen drei Faktoren.
Die US-Exportdaten belegen jedenfalls Chinas Unabhängigkeit von Sojazufuhren aus den USA. So wurden nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) seit Ende Juli 2018 gerade einmal 0,5 Millionen Tonnen Sojabohnen Richtung chinesisches Festland verschifft. Zum Vergleich: Im Zeitraum August bis November 2017 waren noch 18 Millionen Tonnen dorthin auf den Weg gebracht worden.
Teilweise fängt Brasilien diesen deutlichen Rückgang auf und hat allein in der ersten Novemberhälfte rund 2,6 Millionen Tonnen Sojabohnen nach China geliefert – das ist schon jetzt eine Rekordmenge für den Monat November. Zusätzlich könnte in Zukunft auch Sojaschrot aus Brasilien nach China fließen. AMI