Die EU ist der größte Produzent und Verbraucher von Rapsöl der Welt. Dahinter folgt China, das seinen Bedarf aber nicht vollständig aus eigener Erzeugung decken kann und deshalb im Ausland zukaufen muss. Durch den Streit mit Kanada ist das jedoch schwieriger geworden.
Die globale Rapsölproduktion im Wirtschaftsjahr 2020/21 wird auf 27,4 Millionen Tonnen prognostiziert. Daran hat die EU mit 9,4 Millionen Tonnen oder gut einem Drittel den größten Anteil. Auch beim Rapsölverbrauch führt die EU die Länderliste an, 9,5 Millionen Tonnen entsprechen zudem ebenfalls gut einem Drittel des weltweiten Verbrauchs. Diese Zahlen zeigen auch, dass die EU nur geringe Mengen an Rapsöl selbst importiert und auch für den Export in Drittstaaten kaum etwas übrigbliebt. Importe finden im Wesentlichen auf der Rohstoffseite statt. Gerade in den vergangenen beiden ernteknappen Jahren kaufte die europäische Gemeinschaft große Mengen Raps aus dem Ausland zu, um die Rohstoffversorgung der Ölmühlen für die Herstellung von Rapsöl und Schrot abzusichern.
China ist ebenfalls ein großer Verbraucher von Rapsöl und dürfte im Wirtschaftsjahr 2020/21 einen Bedarf von 7,7 Millionen Tonnen zu decken haben. Da die Produktion Chinas aber nur auf sechs Millionen Tonnen kommt, müssen ergänzende Mengen aus dem Ausland zugekauft werden. Weil das Reich der Mitte in diplomatischem Konflikt mit Kanada, dem größten Rapsölexporteur der Welt liegt, wird Ware vermehrt in anderen Staaten gesucht, auch in der EU. AMI