Die Volksrepublik China hat in den ersten drei Quartalen dieses Jahres eine Rekordmenge von 7,41 Mio t Fleisch einschließlich Nebenerzeugnissen eingeführt. Nach vorläufigen Angaben der allgemeinen Zollverwaltung stieg die Importmenge gegenüber dem Vorjahreszeitraum erheblich, nämlich um 3,11 Mio t oder über 70 %.
Nach den Produktionsausfällen durch die Afrikanische Schweinepest (ASP) im eigenen Land war bei den chinesischen Importeuren in den vergangene Monaten Schweinefleisch besonders begehrt; die entsprechende Bezugsmenge ohne Nebenerzeugnisse schoss gegenüber den ersten drei Quartalen 2019 um 132 % auf 3,29 Mio t nach oben. Gleichzeitig legte die Einfuhr von Rindfleisch um 38,8 % auf 1,57 Mio t zu.
China baut Tierbestand wieder auf
Zudem haben die wachsenden Tierbestände im eigenen Land, vor allem bei Schweinen, den Bedarf der Volksrepublik auch an Soja für die Futtermittelherstellung vergrößert. Die Einfuhr dieses Produkts nahm von Januar bis September 2020 im Vorjahresvergleich um 15,5 % auf 74,5 Mio t zu.
Nach Angaben des chinesischen Landwirtschaftsministeriums sind der Schweinebestand und auch die Zuchtsauenherde in den vergangenen Monaten kontinuierlich aufgestockt worden; es werde mittlerweile wieder ein Umfang von 80 % der „normalen Jahre“ erreicht. Analysten zufolge haben die zwölf größten börsennotierten Unternehmen mit Schweinen im September 5,7 Millionen Tiere verkauft, was im Vergleich zum Vorjahresmonat einem Plus von 87 % entsprach.
Schweinepreise geben nach
Das wachsende Schweineangebot - in Kombination mit den hohen Schweinefleischimporten - macht sich seit drei Monaten auch in fallenden Erzeugerpreisen bemerkbar. Von Mitte Juli bis Mitte Oktober ist der durchschnittliche Schlachtschweinepreis - bezogen auf das Lebendgewicht - landesweit um 22 % auf zuletzt 29,71 CNY/kg (3,73 Euro) gesunken. Erstmals seit Anfang Juni wurde damit wieder die Schwelle von 30 CNY/kg (3,77 Euro) unterschritten. Bei den Ferkelpreisen ist dagegen allenfalls eine leichte Abschwächung festzustellen. AgE