Coceral: Deutlich mehr Raps geerntet als im Vorjahr
Der europäische Rapsmarkt ist deutlich besser versorgt als im vergangenen Jahr, denn die Ernte ist überraschend groß ausgefallen. Das setzt die Preise allerdings unter Druck.
Der Dachverband der europäischen Getreide- und Ölsaatenhändler (Coceral) hat Mitte September 2022 die EU-27-Rapsernte des Jahres 2022 auf 19,5 Mio. t beziffert und damit seine bisherige Schätzung um rund 1 Mio. t erhöht.
Das Vorjahresergebnis würde demnach um mehr als 2 Mio. t übertroffen. Die Gründe für die gestiegenen Zahlen sind die um fast 9 % größere Anbaufläche und der im Mittel um 1 dt/ha gestiegene Ertrag im Vergleich zum Vorjahr.
Einbußen in Südosteuropa
Im EU-größten Produktionsgebiet Frankreich ist die Anbaufläche um 23 % zum Vorjahr gestiegen. Der Hektarertrag hat sich von 33,4 auf 37 dt/ha verbessert. Das Ernteergebnis steigt um rd. +20 % auf 4,5 Mio. t.
Die deutsche Rapsernte hat mit gut 4 Mio. t (Vorjahr 3,5 Mio. t) unerwartet gut abgeschnitten. Die auf 1,076 Mio. ha (Vorjahr ca. 1 Mio. ha) gestiegenen Anbauflächen und ein um 2,5 dt/ha höherer Flächenertrag (37,4 dt/ha) haben zu diesem Ergebnis beigetragen.
Die Rapserzeugung in Polen wird auf rd. 3,6 Mio. t (Vorjahr 3,37 Mio. t) veranschlagt. Eine vergrößerte Anbaufläche wurde jedoch durch einen niedrigeren Ertrag (33,3 dt/ha) wieder kompensiert.
Im viertgrößten EU-Erzeugungsgebiet Tschechien wird nur eine geringfügig höhere Ernte in Höhe von knapp 1,3 Mio. t gesehen. Ein um 1,5 dt/ha höherer Hektarertrag (35 dt/ha) lieferte den ausschlaggebenden Grund.
In Rumänien ist trotz größerer Anbaufläche infolge der trockenheitsbedingt niedrigen Erträge (23,5 dt/ha) die Rapsernte um 7,5 % auf 0,99 Mio. t zurückgefallen.
Dagegen erreichte Litauen trotz schwächerer Hektarerträge (29 dt/ha) aufgrund der Flächenausdehnung eine Ernte in Höhe von 1,02 Mio. t.
Den größten Produktionsanstieg verzeichnet Dänemark: höhere Anbauflächen und weit überdurchschnittliche Flächenerträge von 47 dt/ha (Vorjahr 39 dt/ha) führten zu einer Ernte von +46 % zum Vorjahr auf 0,93 Mio. t.
Börsenkurse unter Druck
Die Rapspreise sind an den Börsen deutlich unter die bisherige Widerstandslinie von 600 €/t gefallen. Kurse um die 800 €/t, wie sie im ersten Halbjahr 2022 notiert wurden, gehören der Vergangenheit an. Die weltweit gestiegenen Erntemengen mit Schwerpunkten in Kanada und der EU-27 haben zu einer deutlichen Angebotssteigerung beigetragen. Die gefallenen Palmölkurse haben als Marktführer entscheidend bei der Preisabwärtsentwicklung mitgewirkt.
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Der Dachverband der europäischen Getreide- und Ölsaatenhändler (Coceral) hat Mitte September 2022 die EU-27-Rapsernte des Jahres 2022 auf 19,5 Mio. t beziffert und damit seine bisherige Schätzung um rund 1 Mio. t erhöht.
Das Vorjahresergebnis würde demnach um mehr als 2 Mio. t übertroffen. Die Gründe für die gestiegenen Zahlen sind die um fast 9 % größere Anbaufläche und der im Mittel um 1 dt/ha gestiegene Ertrag im Vergleich zum Vorjahr.
Einbußen in Südosteuropa
Im EU-größten Produktionsgebiet Frankreich ist die Anbaufläche um 23 % zum Vorjahr gestiegen. Der Hektarertrag hat sich von 33,4 auf 37 dt/ha verbessert. Das Ernteergebnis steigt um rd. +20 % auf 4,5 Mio. t.
Die deutsche Rapsernte hat mit gut 4 Mio. t (Vorjahr 3,5 Mio. t) unerwartet gut abgeschnitten. Die auf 1,076 Mio. ha (Vorjahr ca. 1 Mio. ha) gestiegenen Anbauflächen und ein um 2,5 dt/ha höherer Flächenertrag (37,4 dt/ha) haben zu diesem Ergebnis beigetragen.
Die Rapserzeugung in Polen wird auf rd. 3,6 Mio. t (Vorjahr 3,37 Mio. t) veranschlagt. Eine vergrößerte Anbaufläche wurde jedoch durch einen niedrigeren Ertrag (33,3 dt/ha) wieder kompensiert.
Im viertgrößten EU-Erzeugungsgebiet Tschechien wird nur eine geringfügig höhere Ernte in Höhe von knapp 1,3 Mio. t gesehen. Ein um 1,5 dt/ha höherer Hektarertrag (35 dt/ha) lieferte den ausschlaggebenden Grund.
In Rumänien ist trotz größerer Anbaufläche infolge der trockenheitsbedingt niedrigen Erträge (23,5 dt/ha) die Rapsernte um 7,5 % auf 0,99 Mio. t zurückgefallen.
Dagegen erreichte Litauen trotz schwächerer Hektarerträge (29 dt/ha) aufgrund der Flächenausdehnung eine Ernte in Höhe von 1,02 Mio. t.
Den größten Produktionsanstieg verzeichnet Dänemark: höhere Anbauflächen und weit überdurchschnittliche Flächenerträge von 47 dt/ha (Vorjahr 39 dt/ha) führten zu einer Ernte von +46 % zum Vorjahr auf 0,93 Mio. t.
Börsenkurse unter Druck
Die Rapspreise sind an den Börsen deutlich unter die bisherige Widerstandslinie von 600 €/t gefallen. Kurse um die 800 €/t, wie sie im ersten Halbjahr 2022 notiert wurden, gehören der Vergangenheit an. Die weltweit gestiegenen Erntemengen mit Schwerpunkten in Kanada und der EU-27 haben zu einer deutlichen Angebotssteigerung beigetragen. Die gefallenen Palmölkurse haben als Marktführer entscheidend bei der Preisabwärtsentwicklung mitgewirkt.