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Coceral: EU-27-Getreideernte 2022 rund 23 Mio. t niedriger als im Vorjahr

Nach einer neuen Schätzung liegen die Getreideerträge in der EU deutlich unter den Vorjahreswerten. Das und der rege Export sprechen für feste Preise. Kommen diese auch bei den Erzeugern an?

Lesezeit: 3 Minuten

Der Dachverband der europäischen Getreide- und Ölsaatenhändler (Coceral) hat in seiner vierten Vorschätzung Mitte September 2022 die EU-27-Getreideernte 2022 auf 264,6 Mio. t veranschlagt und damit die Menge im Vergleich zur dritten Schätzung (vom Mai 22) um rund 20 Mio. t gesenkt. Einschließlich Großbritannien (GB) werden rund 288 Mio. t (Vorjahr 309,5 Mio. t) prognostiziert, berichtet Heribert Breker von der Landwirtschaftskammer NRW. Anmerkung: Die auch künftig engen Handelsbeziehungen zu GB legen es nahe, das Austrittsland weiter in die Betrachtungen der Markt-und Preisentwicklung einzubeziehen.

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Der ausschlaggebende Grund für die niedrigeren Erntezahlen ist trotz einer geringfügig kleineren Anbaufläche der im Schnitt rund 4,4 dt/ha geringere Ertrag im Vergleich zum Vorjahr. Witterungsentwicklungen, die hohen Dünger- und Pflanzenschutz- sowie Energiekosten sind dabei die entscheidenden Einflussfaktoren.

Im Vergleich zur Ernte 2021 wird mit insgesamt einem Ernterminus von gut 7 %gerechnet. Damit fällt das Ergebnis im mehrjährigen Vergleich in den unteren Durchschnittsbereich. Bei einem geringeren Futterverbrauch infolge reduzierter Tierbestände können die bisher gestiegenen Importe weiter verringert werden. Die Drittlandexporte werden angesichts der hohen Weltmarktpreise und günstigen Eurokurse deutlich zunehmen, glaubt Coceral.

Teils deutliche Unterschiede zwischen den Regionen

In den einzelnen Mitgliedstaaten gibt es unterschiedliche Entwicklungen. Im Westen und Süden sowie im Südosten der EU hat es trockenheitsbedingt erhebliche Ernteeinbußen gegeben. Die durchschnittlichen Hektarerträge sind in diesen Regionen zwischen 20 und 30 % gefallen.

Für Rumänien wird nach der vorjährigen Rekordernte mit Höchsterträgen beim Mais eine vergleichsweise kräftige Ernteminderung um 27 % vorausgesagt; das Ergebnis rutscht in den unteren Bereich des 5-Jahresmittel. Auch für Ungarn wird ertragsbedingt mit hohen Ernteeinbußen um 36 % gerechnet - schon das Vorjahr lag dort weit unter dem Durchschnitt.

Die Getreideproduktion Spaniens hat nach ursprünglich günstigen Startbedingungen im weiteren Verlauf deutlich gelitten. Infolge fehlender Niederschläge fällt das Ergebnis um 26 % schlechter aus als im Vorjahr. Italiens Getreideernte schätzt Coceral fast 15 % schlechter ein als 2021.

Im größten EU-Produktionsgebiet Frankreich fällt aufgrund der Trockenheit die Getreideernte um fast 10 % niedriger aus. Dabei hat der Mais mit einem Minus von etwa 30 % die größten Ertragsminderungen einstecken müssen.

Die deutsche Getreideernte hat mit beachtenswerten Gersten- und Weizenerträgen unerwartet gut abgeschnitten. Allerdings lassen die Qualitäten zu wünschen übrig. Die Maisernte wird allerdings erhebliche Verluste bringen.

Für Großbritannien wird nach dem nur knapp durchschnittlichen Vorjahr ein Ernteplus von 5,4 % erwartet. Damit bleiben die Briten gerade in diesem Jahr mit weltweit steigendem Bedarf sehr willkommene Weizenexporteure.

Reagieren die Erzeugerpreise?

Wie bzw. ob die Erzeugerpreise auf die neuen Coceralzahlen reagieren, bleibt abzuwarten. Eigentlich ist die kräftige Minuskorrektur bei den Erntemengen ja keine Überraschung. Deshalb werden etliche Marktbeteiligte in puncto neue Schätzung vorerst wohl nur mit den Schultern zucken, glauben Analysten. Auf mittlere Sicht erwarten sie allerdings schon noch wieder an Luft nach oben bei den Getreidenotierungen. Hoffentlich kommt das dann auch auf der Erzeugerstufe an.

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