In den Daten des Statistischen Bundesamtes zum Außenhandel mit Kartoffeln und Kartoffelprodukten im März spiegelt sich die Corona-Pandemie allenfalls bei der Einfuhr wider. Dort gab es in einigen Fällen kräftige Rückgänge. Diese waren aber nicht alle auf die Krise zurückzuführen. So dürfte die Halbierung der Frühkartoffelimporte gegenüber dem Vorjahr vor allem auf eine Lieferverspätung aus Ägypten zurückzuführen sein. Zudem wurden von Norditalien zunächst weniger Frühkartoffeln in die Kühlläger in Deutschland gebracht, weil es Transportprobleme aufgrund der Pandemie gab. Mit der Marktversorgung hatte das noch nicht viel zu tun, denn die Lieferungen im März sind überwiegend erst für die Vermarktung im April bestimmt. Mehr als halbiert hatte sich die Zufuhr von Konsumkartoffeln aus dem Lager.
Neben den Transportproblemen spielen die Lieferungen aus Frankreich eine Rolle. Denn von dort wurde der deutsche Markt nicht so kräftig beliefert wie im Ausnahmefrühjahr 2019, als hierzulande Speiseware sehr knapp zu werden drohte. Daneben fielen im März Lieferungen aus den Niederlanden für deutsche Verarbeiter aus, das war wohl ein deutlicher Effekt der Krise. Beim Pflanzgut liegt der Grund für geringere Importe wohl am Vergleich mit dem Ausnahmejahr 2019. Damals waren die Zufuhren im März sowohl aus den Niederlanden als auch aus Frankreich besonders hoch.
Bei den Kartoffelprodukten fällt ein deutlich reduzierter Handel mit Chips auf. Die Ausfuhren laufen schon die ganze Saison in gewohntem Maße. Im März gingen die Importe, vor allem aus Belgien, zurück. Bei Pommes frites sind um drei Prozent geringere Importe im März kein nennenswerter Rückgang, zumal 2019 die größte Menge der vergangenen sechs Jahre importiert worden war. Es gab aber eine Verschiebung der Herkünfte von den Niederlanden hin zu Belgien.
Der Absatz an Pommes frites an Kunden im Ausland lief im März noch saisonüblich. Es gab einen leichten Zuwachs um drei Prozent. Dabei wurden etwas weniger in West- und Mitteleuropa verkauft, dafür aber mehr nach Polen, Ost- und Südosteuropa und in die USA exportiert. AMI