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Coronavirus drückt auf Getreide- und Ölsaatenterminpreise

Die Futures für Getreide und Ölsaaten in Paris und Chicago haben sich aufgrund der Ausbreitung der Coronavirusinfektionen in den vergangenen Wochen deutlich verbilligt.

Lesezeit: 4 Minuten

Wegen der Coronapandemie rechnen Analysten mit einer schwächeren Getreidenachfrage am Weltmarkt und zunehmenden Problemen beim Warentransport. Am 20. Januar hatten die chinesischen Gesundheitsbehörden bestätigt, dass das Virus von Mensch zum Mensch übertragbar ist. Parallel zu den kurz darauf einsetzenden Kursverlusten an den internationalen Aktienbörsen gerieten auch die Rohstoffkurse spürbar unter Druck. Besonders stark traf es dabei mit Blick auf die Terminmärkte den Chicago-Weizen, dessen Maikontrakt 2020 sich seither bis zum vergangenen Freitagmittag gegen 12.20 Uhr hiesiger Zeit um fast 10 % auf 5,17 $/bu (171 Euro/t) verbilligte.

Der US-Kontrakt auf Körnermais mit Fälligkeit im selben Monat verlor im betreffenden Zeitraum knapp 4 % und wurde zuletzt für 3,80 $/bu (135 Euro/t) gehandelt. Der Chicago-Sojabohnenfuture gab um gut 5 % auf 8,93 $/bu (295 Euro/t) nach. Allerdings hatten die Bohnenkurse zuvor schon deutlich gelitten - unter anderem, weil China ein wichtiger Sojaimporteur ist. Unterdessen verzeichnete die Pariser Terminbörse in der betreffenden Periode für den Kontrakt auf Rapssaat mit Fälligkeit im Mai 2020 eine Verbilligung um mehr als 7 % auf 377,25 Euro/t. Der Matif-Mahlweizenkontrakt mit derselben Fälligkeit gab um gut 6 % auf 181,75 Euro/t nach. Für den Maisfuture mit Fälligkeit im Juni 2020 wurde ein Minus von 6,5 % auf 166,00 Euro/t registriert.

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IGC erwartet niedrigeren Weizenbedarf in der EU

Unterdessen legte der Internationale Getreiderat (IGC) neue Zahlen zum Weizenmarkt vor. Demnach dürften die betreffenden Exporte der Europäischen Union und des Vereinigten Königreiches im laufenden Wirtschaftsjahr auf ein Vierjahreshoch von insgesamt 30 Mio t steigen; bislang waren 28 Mio t erwartet worden. Die Londoner Experten begründen diese Anhebung unter anderem mit einer um 400 000 t nach oben angepassten Schätzung für die vorjährige Weizenernte in der Gemeinschaft, die jetzt mit 155,9 Mio t angegeben wird. Damit wäre das dürrebedingt relativ niedrige Ergebnis von 2018 um 18,2 Mio t übertroffen worden. Außerdem wurde die Prognose für den Weizenverbrauch in der EU und im Vereinigten Königreich für 2019/20 um 2,8 Mio t auf insgesamt 127,9 Mio t herabgesetzt, nach 126,4 Mio t im Vorjahr. Als Begründung für diese Anpassung wird ein kleinerer Bedarf zu Futterzwecken genannt.

Russische Experten pessimistischer als IGC

Die russischen Weizenexporte 2019/20 sieht der Getreiderat jetzt bei 34,1 Mio t; im Januar waren noch 100 000 t mehr erwartet worden. Das Vorjahresvolumen würde damit um 1,6 Mio t verfehlt. Noch etwas pessimistischer als die Londoner Fachleute fällt eine aktuelle Prognose des Zentrums für Agroanalytik aus, das dem Moskauer Landwirtschaftsministerium unterstellt ist. Demnach dürften sich die Weizenausfuhren der Russischen Föderation auf 32,8 Mio t bis 33,8 Mio t summieren. Allerdings rechnen die Experten in Moskau damit, dass sich die Wettbewerbsfähigkeit der russischen Ware gegenüber der ersten Hälfte von 2019/20 verbessern dürfte. Unterdessen bezifferte das Russische Statistikamt (Rosstat) die Weizenexporte des Landes für 2019 auf 31,9 Mio t; das waren 27,6 % weniger als im Vorjahr. Den Umfang der alten Ernte dieser Getreideart veranschlagen die Statistiker jetzt auf 74,4 Mio t; bislang waren sie von 100 000 t weniger ausgegangen. Die Weizenmenge von 2018 wäre damit um 2,3 Mio t oder 3,2 % übertroffen worden.

Kleineres Weizenareal in Deutschland und Frankreich

Die Projektion des Getreiderats für die globale Weizenproduktion 2020/21 beläuft sich auf 769 Mio t; das wäre ein neuer Rekord. Dem liegt eine Prognose für das weltweite Weizenareal von 221,4 Mio ha zugrunde. Allerdings wird hier für die EU-27 mit einer Einschränkung um 2,5 % auf 23,7 Mio ha gerechnet. Die Londoner Fachleute begründen dies vor allem mit kleineren Weizenflächen in Deutschland und Frankreich. Dagegen dürfte das betreffende Areal in Russland um 2,6 % auf 27,9 Mio ha vergrößert werden. Auch die US-Farmer werden den Weizenanbau ausweiten, und zwar laut IGC um 2,3 % auf 15,4 Mio ha. Derweil wird der globale Weizenverbrauch 2020/21 dem Getreiderat zufolge weiter steigen, und zwar um voraussichtlich 1 % auf 759 Mio t. Begründet wird dies mit dem anhaltenden Weltbevölkerungswachstum und vor allem mit dem zunehmenden Bedarf in Asien und Afrika. Der globale Weizenbestand soll sich bis zum Ende der Saison 2020/21 aber dennoch auf die Rekordmenge von 285 Mio t erhöhen; das wären 10 Mio t mehr als für Ende der aktuellen Vermarktungssaison erwartet. Damit könnten 37,5 % des geschätzten globalen Weizenverbrauchs gedeckt werden, womit ein überdurchschnittliches Versorgungsniveau gegeben wäre. AgE

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