Beim Schlachtkonzern Danish Crown (DC) wächst die Sorge wegen der möglichen Folgen eines „harten Brexits“ für den europäischen und heimischen Rindfleischmarkt. Nach Einschätzung des Geschäftsführers von Danish Crown Beef, Finn Klostermann, könnte ein ungeregelter Austritt Großbritanniens aus der EU am 31. Oktober vor allem wegen der Sonderrolle der irischen Rindermäster zu erheblichen Verwerfungen auf dem Rindfleischmarkt führen.
„Die Iren erzeugen dreimal so viel Rindfleisch wie die dänische Landwirtschaft“, stellte Klostermann fest. Da den dortigen Produzenten bei einem EU-Austritt ohne begleitende Handelsverträge ihr Hauptabsatzmarkt im Ausland wegbrechen würde, müssten sich die Exporteure dann zwangsläufig andere Abnehmer suchen, was zu steigenden Angebotsmengen und Preisdruck führen dürfte.
In Reaktion auf diese möglichen Entwicklungen plädiert der DC-Beef-Geschäftsführer für eine noch engere Kundenbindung auf den Heimatmärkten, um die Vorteile und Nachhaltigkeit der heimischen Herkunft besser zu kommunizieren.
Darüber hinaus verweist er auf die hervorragende Absatzentwicklung für europäisches Schweinefleisch in Asien und insbesondere China. Klostermann kann sich bei entsprechendem Marketing eine ähnliche Erfolgsstory für Rindfleisch vorstellen, was die heimischen Märkte ungeachtet eines möglichen ungeregelten Brexits entlasten würde. AgE