Ernteprognose vorgelegt

DBV erwartet durchwachsene Ernte 2025

Der DBV hat seine Ernteschätzung präsentiert. Die Menge steigt zwar leicht gegenüber Vorjahr, insgesamt sind die Erwartungen aber durchwachsen. Hier die Zahlen.

Lesezeit: 7 Minuten

Der Deutsche Bauernverband geht in seiner Prognose von einer Getreideernte in Höhe von 40,1 Mio. t aus. Damit liegen die Erwartungen leicht über dem Vorjahresergebnis (39 Mio. t).

DBV-Präsident Joachim Rukwied sagte am Montagmorgen bei der Pressekonferenz zum Erntestart, dass der Bauernverband eine durchschnittliche Ernte mit regional sehr unterschiedlichen Erträgen erwarte. Die Standortunterschiede seien dabei entscheidend. "Bessere Böden mit höherer Wasserspeicherfähigkeit konnten die Frühjahrstrockenheit besser überstehen als schwächere Standorte. Auch in diesem Jahr stellen die Witterungsbedingungen uns Landwirte vor große Herausforderungen", so Rukwied.

Weniger Getreide angebaut

Die Gesamtgetreideanbaufläche liegt in diesem Jahr bei nur 5,86 Mio. ha und ist somit erneut leicht gesunken. Auf Grund der guten Aussaatbedingungen im Herbst hat die Winterweizenfläche, die 48 % der gesamten Anbaufläche ausmacht, wieder zugenommen. Mit 2,78 Mio. ha ist sie weiterhin die bedeutendste Getreideart in Deutschland. Die Anbaufläche von Sommergetreide ist hingegen rückläufig.

Beim Winterraps hat die Fläche ebenso wie beim Winterweizen in diesem Jahr leicht zugenommen. Sie liegt nun bei 1,1 Mio. ha. Der prognostizierte Ertrag liegt etwa auf der Höhe des Vorjahrs und somit unter dem Schnitt der letzten fünf Jahre. Dies beruht u. a. auf einem starken Schädlingsdruck, wie beispielsweise dem Rapserdfloh. Zuvor hatte bereits der Deutsche Raiffeisenverband seine Prognose abgegeben:

Spannend, wie es mit dem Sommer weitergeht

Bei den Herbstkulturen, wie etwa Kartoffeln, Zuckerrüben oder Mais, ist die Witterung der kommenden Monate entscheidend. Dies gilt auch für die weiteren Schnitte beim Grünland, was eine wichtige Rolle für das Grundfutter in der Tierhaltung spielt.

Besonders herausfordernd ist die Situation bei Kartoffeln, Zuckerrüben und verschiedenen Gemüsearten wie Zwiebeln, Rote Beete oder Rotkohl. Für diese Kulturen ist die mittlerweile verbreitet auftretende Schilf-Glasflügelzikade eine echte Bedrohung. Der von ihr übertragene Erreger führt zu erheblichen Ertrags- und Qualitätsverlusten bis hin zum Totalausfall.

„Die Zikade ist eine echte Bedrohung für unsere Landwirtschaft und die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln. Sie hat sich von Baden-Württemberg über Rheinland-Pfalz, Bayern und Hessen weiter in den Norden ausgebreitet. Inzwischen sind auch weitere Bundesländer, wie etwa Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, betroffen", warnt Bauernpräsident Rukwied.

---

Brandenburgs Landwirte erwarten unterdurchschnittliche Getreideernte

„Wir erwarten keine Katastrophe, aber die Landwirte in Brandenburg gehen insgesamt von einer unterdurchschnittlichen Ernte aus“, so die Einschätzung des LBV-Präsidenten Henrik Wendorff beim offiziellen Ernteauftakt auf einem erntereifen Gerste-Schlag der Agrargenossenschaft Groß Machnow.

„Unsere Ertragserwartungen bleiben unter denen des Vorjahres. Das bestätigen mir viele Rückmeldungen der Kollegen aus den Landkreisen. Fast vier Monate anhaltende Frühjahrstrockenheit mit deutlich weniger Niederschlägen in den Monaten Februar bis Juni haben die Bestände der Winterungen sichtbar beeinträchtigt.“

In Brandenburg fiel laut Deutschem Wetterdienst von März bis Mai durchschnittlich nur 62 l/m² Niederschlag. Das entspricht gerade der Hälfte des langjährigen Klimamittels von 131 l/ m². Eine sinkende Bodenfeuchte ist die Folge, vor allem in den niederschlagsärmeren Regionen mit leichten Böden. Aufgrund dieser regional kritischen Bodenwasservorräte rechnen Brandenburgs Landwirte hinsichtlich Kornertrag und Qualität der Ernte 2025 mit erheblichen Einbußen.

Marktsituation

Die aktuell niedrigen Getreidepreise stellen für viele Landwirte eine erhebliche wirtschaftliche Herausforderung dar. Teilweise läuft der Anbau von Getreide kaum noch kostendeckend. Besonders betroffen sind Betriebe, die stark auf Marktfruchtbau ausgerichtet sind und keine ausgleichenden Einkommensquellen wie Viehhaltung oder Direktvermarktung nutzen können.

Gleichzeitig bleiben Produktionskosten – etwa für Dünger, Pflanzenschutz und Energie – auf hohem Niveau, was die wirtschaftliche Lage zusätzlich belastet. Viele Betriebe stehen daher vor der schwierigen Aufgabe, ihre Fruchtfolgen, Investitionspläne und Vermarktungsstrategien neu zu bewerten, um auch unter diesen Preisbedingungen wirtschaftlich bestehen zu können.

Vor diesem Hintergrund setzen die Betriebe verstärkt auf den Anbau und die Vermarktung der klassischen Marktfrüchte, um ihre Unternehmen zu stabilisieren. Dies spiegelt sich in größeren Anbauflächen für Weizen, Roggen und Raps im Jahr 2025 wider.

Anbauflächen in Brandenburg

Besonders auffällig ist der starke Zuwachs beim Winterweizen, dessen Fläche von 133.290 ha im Jahr 2024 auf 159.486 ha im Jahr 2025 angestiegen ist – ein Plus von rund 26.200 ha. Viele Betriebe Betrieb in Brandenburg bevorzugen den sicheren Ertrag sowie die Vermarktungschancen von Winterweizen gegenüber dem Roggen. Auch Winterroggen verzeichnet einen deutlichen Flächengewinn: Mit nun 133.352 ha liegt die Anbaufläche etwa 19.000 ha über dem Vorjahreswert.

Wintergerste blieb mit 100.812 ha nahezu stabil (+600 ha). Winterraps wurde leicht ausgeweitet und stieg um etwa 1.800 ha auf insgesamt 93.978 ha. Der Rapsanbau hat sich nicht wesentlich ausgeweitet, da die Anbaukosten hoch bleiben und witterungsbedingte Risiken wie Spätfröste oder Trockenheit im Herbst viele Betriebe vorsichtig agieren lassen.

Henrik Wendorff: „Diese Tendenz zu einem zunehmenden Marktfruchtanbau zeigt: uns fehlt Tierhaltung mit der Möglichkeit, verschiedene Kulturen, vor allem auch Leguminosen, in unsere Fruchtfolgen einzugliedern. Unsere Forderung nach einer Verdopplung des geringen Tierbestandes in Brandenburg auf einen Faktor von 0,8 Großvieheinheiten ist nach wie vor hoch aktuell.“

---

Und so wird das Agrarwetter

In Deutschland sorgt Hochdruckeinfluss für ruhiges Wetter. Dabei sind landesweit heiße Luftmassen bestimmend, mit dem voraussichtlichen Höhepunkt der Hitze am Mittwoch.

Dienstag

Am Dienstag erneut viel Sonne, vom Schwarzwald und der Alb bis in Allgäu nachmittags dichtere Quellbewölkung und einzelne teils kräftige Hitzegewitter, lokal Unwetter durch Starkregen nicht ausgeschlossen! Höchstwerte 31 bis 38 Grad mit den höchsten Werten von der Mitte bis in den Südwesten. Einzig an den Küsten und in den Hochlagen der Mittelgebirge unter 30 Grad. Schwachwindig.

In der Nacht zum Mittwoch rasch abklingende Schauer und Gewitter, dann verbreitet gering bewölkt oder klar. Temperaturrückgang auf 23 Grad in den west- und südwestdeutschen Ballungsräumen und bis 12 Grad in ländlichen Regionen, bevorzugt in der Osthälfte.

Mittwoch

Am Mittwoch erneut häufig viel Sonnenschein. Im Nordwesten am Nachmittag zunehmende Bewölkung und zum Abend erste Schauer oder Gewitter. Der bisher heißeste Tag des Sommers mit verbreitet 34 bis 38 Grad, örtlich auch bis 40 Grad. Maxima unter 30 Grad nur an der See und im höheren Bergland. Meist nur schwachwindig. Bei Gewittern Sturmböen.

In der Nacht zum Donnerstag von Nordwesten im Verlauf Wolkenverdichtung und nachfolgend schauerartig verstärkter, teils gewittriger Regen. Sonst kaum Wolken. Tiefstwerte 24 bis 15 Grad.

Donnerstag

Am Donnerstag zunächst über der Mitte und im Nordosten schauerartige Niederschläge und Gewitter, nachmittags bis in den Südosten vorankommend, lokal Unwetter. Im Nordwesten und Norden bereits wieder trocken und Sonne. Höchstwerte im Nordwesten meist 20 bis 25 Grad, in der Südosthälfte nochmal 29 bis 35 Grad. Insgesamt auf Nord bis Nordwest drehender Wind, in Gewitternähe mit Sturmböen, auch an den Küsten in Böen teils stark böig auffrischend.

In der Nacht zum Freitag über der Südhälfte gebietsweise Regen, teils schauerartig verstärkt, anfangs gewittrig. Im Norden wechselnd bis gering bewölkt, trocken. Temperaturrückgang auf 20 bis 15 Grad in der Südosthälfte, im Norden 13 bis 8 Grad.

Freitag

Am Freitag im Norden und der Mitte wechselnd bis gering bewölkt, meist niederschlagsfrei. Im Süden meist stärker bewölkt, zeitweise Regen. Teils eingelagerte Gewitter und lokaler Starkregen nicht ausgeschlossen. Höchsttemperaturen zwischen 21 Grad im Norden und knapp 30 Grad im Süden. Meist schwacher bis mäßiger Wind aus nördlichen Richtungen, bei Gewittern Sturmböen.

In der Nacht zum Samstag im Süden bewölkt, häufig weiterer, teils kräftiger Regen, anfangs teils gewittrig. In der Mitte wechselnd, im Norden meist gering bewölkt, trocken. Abkühlung auf 17 bis 10 Grad.

Samstag

Am Samstag im Süden wechselnd bewölkt, zunächst ostwärts abziehender Regen, im Tagesverlauf hier und da neue Schauer, einzelne Gewitter. Im Norden wechselnd, teils gering bewölkt. Höchstwerte zwischen 22 und 27 Grad. Gegen Abend im Nordwesten mehr Wolken. Meist schwacher Wind aus wechselnden Richtungen.

In der Nacht zum Sonntag im Süden meist abklingender Regen, Auflockerungen. Von Nordwesten Bewölkungszunahme, etwas Regen. Tiefstwerte zwischen 16 und 10 Grad.

Sonntag

Am Sonntag im Osten anfangs freundlich, im Tagesverlauf insgesamt meist stark bewölkt und im Westen zeitweise Regen. Im Süden teils Entwicklung von Schauern, örtlich Gewitter. Temperaturanstieg auf 21 bis 28 Grad. Schwacher bis mäßiger Wind, auf Süd bis Südwest drehend. In der Nacht zum Montag wechselnd bis stark bewölkt, zeit- und gebietsweise etwas Regen. 16 bis 11 Grad.

Trendprognose vom 7. bis 9. Juli 2025

Unbeständig, dabei wechselnd bis stark bewölkt, zeitweise Regen mit lokalem Starkregenpotenzial. Wenig Änderung bei den Temperaturen, also voraussichtlich keine neue Hitzeperiode.

Ihre Meinung ist gefragt

Was denken Sie über dieses Thema? Was beschäftigt Sie aktuell? Schreiben Sie uns Ihre Meinung, Gedanken, Fragen und Anmerkungen.

Wir behalten uns vor, Beiträge und Einsendungen gekürzt zu veröffentlichen.

Mehr zu dem Thema

vg-wort-pixel
top + Wissen, was wirklich zählt

Zugang zu topagrar.com & App: Nachrichten, Marktdaten, Empfehlungen. Jetzt 4 Wochen testen!

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

E-Mail-Adresse

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.