Ukraine-Krieg
Der Düngermarkt dreht komplett durch
Rekordforderungen, Lieferausfälle und Stundenpreise bestimmen derzeit den Düngermarkt. Bis zur Ernte 2022 dürften Harnstoff, KAS und Co. knapp reichen. Doch was kommt danach?
Festgefahren! Der Markt dreht durch! Völlig überhitzt! Der Düngermarkt eilt derzeit von Rekord zu Rekord, eine Force Majeure-Meldung jagt die nächste Gaspreisnachricht. Bisher nicht gesehene Düngerpreise bestimmen den Markt. Von immer weiter steigenden Kursen bis zum Aussetzen von Angeboten seitens der Industrie und des Handels ist alles dabei – der weitere Marktverlauf scheint völlig offen. Wie geht es jetzt weiter?
Preise auf Rekordniveau
Fakt ist: Dünger ist knapp, der Nachschub stockt. Die Preise zeigen sich entsprechend fest und haben ein nie gesehenes Niveau erreicht. Schon im Herbst 2021 und zu Beginn dieses Jahres waren sehr hohe Gaspreise bereits ein wesentlicher Grund für steigende Düngernotierungen. Seit der russischen Invasion in die Ukraine Ende Februar fehlt zusätzlich der globale Hauptanbieter Russland für Stickstoff, Kali und Phosphor. Sanktionen der EU gegen Russland machen den Handel mit den Anbietern dort unmöglich.
In der Folge bestimmen Tagespreise und individuelle Geschäfte inzwischen den Markt. Die Abgabepreise des Handels (frei Hof oder ab Lager) für Harnstoff lagen zuletzt je nach Region zwischen 900 und 1300 €/t. Für Kalkammonsalpeter (KAS) mussten zwischen 800 bis teils mehr als 1000 €/t angelegt werden. Rückblick: Die Harnstoffpreise lagen im Juli 2021 in Norddeutschland noch zwischen 435 und 445 €/t! KAS kostete vor einem Jahr zwischen 250 und 290 €/t frei Hof (siehe Übersicht).
Während die Kurse für KAS und Harnstoff Anfang April 2022 zeitweise leicht nachgaben, bleiben die Forderungen für Kali und DAP weiter sehr fest. Kali kostete zuletzt je nach Region 400 bis 515 €/t ab Lager. Auch hier zum Vergleich: Im Juli 2021 kostete die Tonne Kali nicht einmal halb so viel (240 €/t).
Aktuelle Düngerpreise finden Sie auf agrarfax.de und regionalisiert auf www.topagrar.com.
Wie lange reichts?
Hinter den Rekordpreisen standen bislang...
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