Das Statistische Bundesamt hat Anfang August das vorläufige Ergebnis des Anbaus von Feldfrüchten in Deutschland, darunter auch Kartoffeln, veröffentlicht. Mit 289.200 ha haben diese kräftig um 9,3 % Areal dazugewonnen. Ein Flächenplus war schon in der Prognose vom April angenommen worden, dass es nun aber so viel ist, überrascht schon.
16 % mehr in Niedersachsen
Vor allem die Zunahme des Kartoffelanbaus in Niedersachsen ist erstaunlich. Ganze 16 % bzw. über 19.000 ha mehr haben die Landworte dort ausgepflanzt. Es gibt dort etwas mehr Vermehrung aber wohl weniger Stärkekartoffeln. So ist wohl der Zuwachs beim Konsumkartoffelanbau noch größer als 16 %. Konkrete Daten gibt es aber nicht. Vermutlich sind viele Kartoffeln zur Herstellung von Kartoffelprodukten dazu gekommen. Aber auch mehr Speisekartoffeln dürften in den Feldern stehen. Die lassen sich nach Einschätzung von Experten nämlich besser nachbauen.
Minus in Bayern
Mit mehr Verarbeitungskartoffeln im Anbau wuchs auch die Kartoffelfläche in NRW und zwar um 4.200 ha auf 45.900 ha. In Bayern ist das Areal dagegen um 2.800 ha auf nur noch 36.100 ha geschrumpft. Dort dürften zudem ein paar Hektar extra durch Überschwemmungen abhandengekommen sein. Anbauschwund gab es ansonsten noch in Baden-Württemberg und Thüringen.
Größeres Angebot erwartet
Für den Speisekartoffelmarkt sind die Anbaudaten aus dem Norden sicher keine guten Nachrichten. Im Prinzip gibt es weniger Kartoffeln in eher ertragsschwächeren Gebieten aber mehr in ertragssicheren Regionen. Womöglich mehr Kartoffeln als im Vorjahr finden derzeit und wohl auch in den kommenden Wochen keine Absatzventile im Ausland. Im Jahr 2023 gab es im Herbst erste eine Menge übergebietlicher Verkäufe vom Norden in den Süden und dann auch in den Export nach Ost- und Südosteuropa. Danach sieht es derzeit nicht aus.