Nach Qualitäts- und Rückstandsuntersuchungen attestiert das Max Rubner-Institut dem deutschen Winterweizen durchaus gute innere Werte, aber die Körner sind zu klein.
Die diesjährige Winterweichweizenernte weist im Durchschnitt der bislang untersuchten Proben aus dem Bundesgebiet einen etwas höheren Rohproteingehalt von 12,6 (Vorjahr 12,4) % auf, so das Max Rubner-Institut in seinem ersten Erntegespräch. Überdurchschnittliche Ergebnisse mit 13 % Rohprotein und mehr wurden in Ostdeutschland festgestellt. Auch der Sedimentationswert, ein indirektes Maß zur Bestimmung der Proteinqualität, liegt mit 46 ml über dem Niveau des Vorjahres (42 ml).
Der Feuchtklebergehalt ist indes mit 24,6 % etwas reduziert, aber die Glutenqualitäten sind auch in diesem Jahr als gut dehnbar und elastisch einzustufen. Bezüglich der Kriterien Fallzahl und Auswuchs ist die diesjährige Weizenernte unproblematisch. Sie liegen im Mittel bei 350 Sekunden beziehungsweise bei 0,01 Gewichtsprozent. Bislang haben nur 2,2 % der Proben den erforderten Wert nicht erreicht. Die Fallzahlstabilität führt das Max Rubner-Institut auf die kleineren Weizenkörner und das niedrigere Tausendkorngewicht in diesem Jahr zurück. Dadurch kam es zu einem veränderten Protein-Stärke-Verhältnis, da im Korn weniger Stärke und mehr Protein eingelagert wurde.
Proben oft zu leicht
Kritisch ist allerdings das Hektolitergewicht, das eine große Bandbreite aufweist, aber selten über die Anforderung von 78 Kilogramm je Hektoliter für Brotweizen herauskommt. Die Proben weisen bislang mit 75,8 Kilogramm je Hektoliter ein unterdurchschnittliches Ergebnis aus und einen deutlich erhöhten Schmachtkornanteil mit 1,56 Gewichtsprozent, was zu höheren Ausbeuteverlusten führt. Aber den Mühlen wird in diesem Jahr ausreichend Ware für die Vermahlung von Weizen aus der Ernte zur Verfügung stehen, so das Max Rubner-Institut.
Zu den Besonderheiten dieser Ernte zählt, dass in mehr Partien Mutterkornbefall festgestellt wurde. Insgesamt sind im Süden und Westen Deutschlands leicht höhere Mykotoxinwerte als im Norden und Osten der Republik zu verzeichnen. Allerdings sei dies kein Grund zur Beunruhigung, so das Max Rubner-Institut.
Trotz der Einschränkungen der Düngeverordnung und dem Klimawandel erreichten 53,7 % der E-Weizensorten die Anforderungen von mehr als 14 % Rohprotein. Beim A-Weizen sind es 40,2 %, die die geforderten 13 % erzielen und 55 % des B-Weizens erreichen 11,5 %. A-Weizen habe mit 56 % weiterhin die größte Anbaubedeutung, wenn auch sein Anteil im sechsjährigen Mittel abnehme. AMI
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Die diesjährige Winterweichweizenernte weist im Durchschnitt der bislang untersuchten Proben aus dem Bundesgebiet einen etwas höheren Rohproteingehalt von 12,6 (Vorjahr 12,4) % auf, so das Max Rubner-Institut in seinem ersten Erntegespräch. Überdurchschnittliche Ergebnisse mit 13 % Rohprotein und mehr wurden in Ostdeutschland festgestellt. Auch der Sedimentationswert, ein indirektes Maß zur Bestimmung der Proteinqualität, liegt mit 46 ml über dem Niveau des Vorjahres (42 ml).
Der Feuchtklebergehalt ist indes mit 24,6 % etwas reduziert, aber die Glutenqualitäten sind auch in diesem Jahr als gut dehnbar und elastisch einzustufen. Bezüglich der Kriterien Fallzahl und Auswuchs ist die diesjährige Weizenernte unproblematisch. Sie liegen im Mittel bei 350 Sekunden beziehungsweise bei 0,01 Gewichtsprozent. Bislang haben nur 2,2 % der Proben den erforderten Wert nicht erreicht. Die Fallzahlstabilität führt das Max Rubner-Institut auf die kleineren Weizenkörner und das niedrigere Tausendkorngewicht in diesem Jahr zurück. Dadurch kam es zu einem veränderten Protein-Stärke-Verhältnis, da im Korn weniger Stärke und mehr Protein eingelagert wurde.
Proben oft zu leicht
Kritisch ist allerdings das Hektolitergewicht, das eine große Bandbreite aufweist, aber selten über die Anforderung von 78 Kilogramm je Hektoliter für Brotweizen herauskommt. Die Proben weisen bislang mit 75,8 Kilogramm je Hektoliter ein unterdurchschnittliches Ergebnis aus und einen deutlich erhöhten Schmachtkornanteil mit 1,56 Gewichtsprozent, was zu höheren Ausbeuteverlusten führt. Aber den Mühlen wird in diesem Jahr ausreichend Ware für die Vermahlung von Weizen aus der Ernte zur Verfügung stehen, so das Max Rubner-Institut.
Zu den Besonderheiten dieser Ernte zählt, dass in mehr Partien Mutterkornbefall festgestellt wurde. Insgesamt sind im Süden und Westen Deutschlands leicht höhere Mykotoxinwerte als im Norden und Osten der Republik zu verzeichnen. Allerdings sei dies kein Grund zur Beunruhigung, so das Max Rubner-Institut.
Trotz der Einschränkungen der Düngeverordnung und dem Klimawandel erreichten 53,7 % der E-Weizensorten die Anforderungen von mehr als 14 % Rohprotein. Beim A-Weizen sind es 40,2 %, die die geforderten 13 % erzielen und 55 % des B-Weizens erreichen 11,5 %. A-Weizen habe mit 56 % weiterhin die größte Anbaubedeutung, wenn auch sein Anteil im sechsjährigen Mittel abnehme. AMI