Die Schweinehaltung ist derzeit unter dem Strich rentabel. Vor allem die Ferkelerzeuger erwirtschaften auf Basis der aktuellen Notierungen noch einen ordentlichen Gewinn. Allerdings sind die Rekordmargen des ersten Halbjahres vorbei und die Ferkelvermarktung geht nun traditionell in die schwierigste Phase des Jahres.
Bei den Mästern waren die Zahlen über den Sommer eher leicht rot eingefärbt. Die Notierungen für Ferkel und Schlachtschweine gaben Anfang August deutlich nach und sind seither stabil (65 € für 25 kg Ferkel und 2,00 € für kg SG). Damit hat sich die Situation für die Mäster unter dem Strich etwas verbessert.
Mäster mit grüner Null
Nach den Berechnungen des Schweine-Radars auf Basis der aktuellen Notierungen liegen die Mäster mit 0,71 € je Mastschwein knapp über der Gewinnschwelle. Besser sieht es für die Ferkelerzeuger aus. Sie kommen in der 35. KW auf ein hochgerechnetes Jahresergebnis von gut 370 € je Sau (siehe Übersicht).
Der Schweineradar rechnet mit aktuellen Werten. Demnach sind im geschlossenen System weiterhin 1,86 €/kg SG notwendig, um alle Kosten zu decken. Wer Ferkel zukaufen muss, benötigt dagegen knapp 2,00 €/kg SG. Unter dem Strich macht die Branche (Mastschweine und Sauen) nach dieser Rechnung knapp 4,7 Mio. € Gewinn pro Woche.
Umfangreichere Zahlen und Erklärungen finden Sie auf: www.landvolk-mittelweser.de/schweine-radar
Hintergrund
Im Schweine-Radar rechnet Göckeritz aktuellen Notierungen in Ergebnisse pro Tier um. Die wichtigsten Kennzahlen sind die Direktkostenfreie Leistung und das Ergebnis nach Festkosten. Die Berechnung wird vom Landvolk Mittelweser veröffentlicht und soll Schweinehaltern helfen, ihre aktuelle wirtschaftliche Lage zu beurteilen. Tobias Göckeritz ist Vorsitzender beim Landvolk-Kreisverband Mittelweser und bewirtschaftet einen schweinehaltenden Betrieb mit knapp 200 Sauen im geschlossenen System.