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topplus Erste DRV-Ernteschätzung 2022

DRV: Preissteigerungen und knapper Dünger belasten die Branche

In seiner ersten Ernteprognose für 2022 geht der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) von einer durchschnittlichen Ernte 2022 aus.

Lesezeit: 3 Minuten

Unterbrochene Lieferketten, massive Preissteigerungen bei Energie und Düngemitteln: „Der russische Überfall auf die Ukraine stellt die Landwirtschaft in dieser Vegetationsperiode vor neue Herausforderungen“, erklärt der Getreidemarktexperte des Deutschen Raiffeisenverbands (DRV) Guido Seedler. Durch die gegen Russland verhängten Finanzsanktionen kann der Export von Düngemitteln nach Europa nicht mehr abgewickelt werden. Dies belastet den Markt in erheblichem Maße, da Russland 20 Prozent der weltweiten Kalidünger sowie nennenswerte Mengen an Stickstoffdüngern liefert. „Teilweise kostet Dünger heute vier Mal so viel wie noch vor einem Jahr. Die Preise bei Stickstoffdünger haben die 1.000-Euro-Marke überschritten“, ergänzt Seedler. Versorgungsengpässe können nach Einschätzung des DRV gegenwärtig nicht mehr ausgeschlossen werden. Dies hätte negative Auswirkungen auf Erntemengen und -qualitäten.

Durchschnittliche Getreide- und Rapsernte erwartet

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Derzeit geht der DRV von einer durchschnittlichen Ernte 2022 aus. Beim Getreide werden 43,2 Millionen Tonnen (+2,5 Prozent) prognostiziert. Damit würde die Erntemenge wie in den vergangenen drei Jahren nur leicht über der prognostizierten Nachfrage liegen. „Frühere Spitzenergebnisse von bis zu 50 Millionen Tonnen dürften selbst in Jahren mit optimalen Witterungsbedingungen kaum noch zu erreichen sein“ betont der DRV-Getreidemarktexperte. Die Einschränkungen bei der Düngung und im Pflanzenschutz machen sich bemerkbar. Außer-dem geht der Getreideanteil in der Fruchtfolge zurück und die Landwirtschaft setzt auf längere Fruchtfolgen.

Die durch die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) ab dem Jahr 2023 vor-gesehene verpflichtende Flächenstilllegung in Höhe von vier Prozent, könnte den Selbstversorgungsgrad bei Getreide in Deutschland auf unter 100 Prozent sinken lassen. In Deutschland wären knapp 500.000 Hektar Ackerfläche betroffen, auf der rechnerisch 3,5 Millionen Tonnen Getreide geerntet werden könnten. Der DRV hält diese Regelung für verfehlt. „Gemeinsames Ziel muss es sein, zukünftig mehr Menge nachhaltiger zu erzeugen,“ ergänzt Seedler.

Beim Winterraps erwartet der DRV eine Erntemenge von 3,9 Millionen Tonnen (+11,6 Prozent). Diese erfreuliche Entwicklung ist in erster Linie auf eine deutlich angestiegene Anbaufläche zurückzuführen (+9 Prozent).

Mehr Braugerste, weniger Hafer?

Die Getreide- und Rapsbestände sind insgesamt ohne größere Schäden durch den Winter gekommen. Allerdings weisen sie aufgrund der milden Temperaturen in den vergangenen Monaten eine geringe Frosthärte auf. Dadurch erhöht sich die Gefahr von Schäden durch Spätfröste. Die Aussaatflächen von Sommergerste (+9 Prozent) dürften spürbar zu Lasten von Hafer (-12 Prozent) ansteigen. „Grund für diese Entwicklung ist unter anderem das attraktive Preisniveau bei der Braugerste“, erklärt der DRV-Getreidemarktexperte.

Die Anbauflächen für Sommerweizen und Körnermais dürften sich auf Vorjahresniveau bewegen. Die Bodenbearbeitung für die Frühjahrsaussaat ist aufgrund der teilweise hohen Bodenfeuchtigkeit und niedriger Nachttemperaturen in vielen Teilen Deutschlands erst in der vergangenen Woche in nennenswertem Umfang gestartet.

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