Eine kurzfristige Lösung zur Wiederaufnahme der Produktion der SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH mahnt Sachsen-Anhalts Landwirtschaftsminister Sven Schulze an.
Als Vorsitzender der Agrarministerkonferenz (AMK) mache er sich große Sorgen um die Düngemittel- und kurzfristig um die AdBlue-Versorgung, so Schulze heute im Gespräch mit AGRA-EUROPE. „Wir brauchen eine Lösung innerhalb weniger Tage, wir reden hier nicht mehr von Wochen“, stellt der CDU-Politiker klar.
Der Minister bescheinigt der SKW Stickstoffwerke Piesteritz eine „Systemrelevanz“, die für Deutschland „elementar wichtig“ sei und verweist hierzu auf die Logistikbranche und die Chemieindustrie. Schulze befürchte durch den Produktionsstopp eine „sehr große“ Kettenreaktion, die beispielsweise auch zum Wegfall von Produkten für Raffinerien wie der in Schwedt führen würde.
Nun brauche es „klare Signale aus Berlin“ seitens des Bundeswirtschaftsministeriums, fordert Schulze. Er macht zudem deutlich, dass das Unternehmen auf dem Krisentreffen diese Woche im Bundeskanzleramt signalisiert habe, bei einem entsprechenden Zeichen aus Berlin das Risiko auf sich zu nehmen und in Vorleistung zu treten und eine einzelne Produktlinie wieder aufzunehmen.
Nach Angaben des Ministers sind 80 % der Produktionskosten der SKW Stickstoffwerke Piesteritz vom Gas abhängig; alle anderen Kosten spielten eine nur untergeordnete Rolle. Bei voller Produktion würde die Gasumlage pro Monat zusätzliche Kosten in Höhe von 25 Mio Euro bis 30 Mio Euro verursachen. Schulze stellt außerdem klar, dass es sich bei der SKW Stickstoffwerke Piesteritz um ein „kerngesundes Unternehmen“ handele.