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topplus Düngemittelmarkt

Düngerabsatz: Weltweit steigend, sinkend in Deutschland

Die Düngermärkte weltweit, in Europa und in Deutschland entwickeln sich gegenläufig. Der IVA erwartet für dieses Jahr, dass sich die schwierige Situation in Deutschland fortsetzt.

Lesezeit: 4 Minuten

Während die Düngemittelmärkte weltweit und in Europa wachsen, schrumpft er in Deutschland. Das wurde kürzlich auf der Jahrespressekonferenz des Industrieverbandes Agrar (IVA) deutlich. Der weltweite Nährstoffverbrauch steigt seit 2008 stetig: Im Wirtschaftsjahr 2017/2018 verbrauchte die Welt rund 180 Mio. t Stickstoff (N), 80 Mio. t Phosphat (P2O5) und 35 Mio. t K2O. „Das hängt mit dem Wachstum der Weltbevölkerung zusammen“, erklärt Ulrich Foth, IVA-Vorsitzender vom Fachbereich Pflanzenernährung. Und die Tendenz des Nährstoffverbrauchs sei steigend. Das Wachstum prognostiziert Foth vor allem in Südamerika, Afrika und Südostasien.

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Der europäische Düngemittelmarkt stagniert hingegen. Auffällig sei, dass Westeuropa (EU-15) und Osteuropa (EU-13) im N-Verbrauch stark auseinanderliegen. Während der N-Verbrauch in den EU-13 seit 2010 stetig stieg, auf nun 3,8 Mio. t, sinkt der N-Markt in den EU-15 auf 7,9 Mio. t.

Der Kali- und Phosphat-Verbrauch hat sich in den letzten zehn Jahre kaum verändert. In den EU-15 werden 2,1 Mio. t K2O und 1,8 Mio. t P2O5 verbraucht, in den EU-13 je knapp 1 Mio. t K2O und P2O5. Steigerungen erwartet Foth in den nächsten Jahren nicht, weder für die EU-15 noch die EU-13.

Sinkender Düngemittelmarkt in Deutschland, nur Kalk legt zu

Gegenläufig zum globalen Absatz entwickelt sich der deutsche Düngemittelmarkt. Alle drei Hauptnährstoffe (N, P2O5, K2O) haben in den letzten beiden Jahren gut 10 % eingebüßt. Das ließe sich auch auf die Dürre 2017/2018 zurückführen, erklärt Ulrich Foth. Rechnerisch müsse der Verlust noch höher sein: Denn viele Landwirte haben im April/Mai letzten Jahres Dünger gekauft, diesen aber nicht ausgebracht.

Aber auch die Düngeverordnung habe ihren Anteil dazu beigetragen, so Foth weiter, besonders bei den Verlusten von N und P2O5. Der P2O5-Markt wird sich nach Ansicht von Foth auch nicht wieder erholen: „Durch die neue Düngeverordnung (DüV) wird der Absatz weiter sinken.“ Kali sei hingegen nicht so stark von der DüV betroffen, hier erwartet Foth, dass sich der Markt erholt. Einzig der Kalkmarkt hat sich positiv entwickelt.

Im Detail stellen sich die Absatzmärkte in Deutschland 2017/18 wie folgt dar:

  • Die Stickstoffdünger erreichten ein Absatzvolumen von insgesamt 1,497 Mio. t. Das entspricht einem Rückgang von 9,8 % und liegt erstmals seit vielen Jahren sichtbar unter dem langjährigen Durchschnitt von etwa 1,6 Mio. t. Neben den widrigen Witterungsbedingungen haben dazu auch die strikteren Vorgaben der DüV beigetragen. Mit 36,6 % Marktanteil war Kalkammonsalpeter wieder der bedeutendste mineralische N-Dünger in Deutschland, auch wenn der Absatz insgesamt um 5,5 % zurückging. Der Anteil von Harnstoff sackte auf 19,4 % ab, in absoluten Zahlen ein Rückgang um fast 114.000 t. Der Absatz der „Anderen Einnährstoffdünger“, zu denen auch die schwefelhaltigen Düngemittel wie Ammonsulfatsalpeter zählen, legte um etwa 4,6 % zu. Ihr Anteil an den gesamten Stickstoffdüngern lag bei 26,3 %.
  • Der Absatz von P-haltigen Düngemitteln sank deutlich um ca. 10 % auf 208.527 t P2O5. Als einziger konnte Superphosphat mit 22.280 t um 9,7 % zulegen. Besonders deutlich war das Minus bei PK-Düngern mit 52 %. Weiterhin machten NP-Düngemittel mit einem relativen Marktanteil von 64 % den Großteil aus. Bei NPK-Mehrnährstoffdünger gab es einen Rückgang um 12,4 %.
  • Auch der Kaliabsatz hat sich mit 9,9 % deutlich negativ entwickelt. Der Gesamtabsatz fiel um 38.440 t auf eine Gesamtmenge von 391.640 t K2O. Nur Kaliumsulfat konnte um 3.400 t zulegen. Dennoch behält Kaliumchlorid mit 70,4 % den Löwenanteil am Kaliabsatz. Der größte Anteil davon entfiel mit 70 % auf Kaliumchlorid, der Anteil von Kaliumsulfat lag bei 6,7 %.
  • Der Absatz von Kalk-Düngern konnte um 9,5 % zulegen, auf insgesamt 2,93 Mio. t CaO. Davon entfielen 79 % auf den „kohlensauren Kalk“, der damit weiterhin der mit Abstand wichtigste Kalkdünger bleibt. Mit 21,2 % Zuwachs konnten aber die anderen Kalke, wie Misch-, Carbo- und Rückstandskalke, deutlich zulegen.

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