Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

DBV

Durchschnittliche Erntebilanz bei Obst und Gemüse

Die Obst- und Gemüsebauern mussten sich dieses Jahr mit aufwändigen und teuren Hygienekonzepten beschäftigen. Auch die mangelnde Verfügbarkeit von Erntehelfern und die Dürre machten Sorgen.

Lesezeit: 3 Minuten

2020 stellte den Obst- und Gemüsebau vor bisher ungeahnte Herausforderungen. Die Corona-Pandemie führte zur Grenzschließung, zunächst auch für Saisonarbeitskräfte. Für die im Obst- und Gemüsebereich dringend benötigten Erntehelfer aus dem Ausland konnte eine besondere Einreiseregelung gefunden werden.

Aufwands- und kostenintensive Hygienekonzepte mussten in kürzester Zeit umgesetzt werden. Hinzu kommen zunehmende Wetterextreme. Besonders der Gemüsebau hat auch dieses Jahr wieder mit Trockenheit zu kämpfen, berichtet der Deutsche Bauernverband (DBV).

Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

In Deutschland wird bei Äpfeln in diesem Jahr eine gute Ernte erwartet. So ist in Deutschland von rund 951.000 t auszugehen und damit rund 4 % weniger als im Vorjahr. Die Frühapfelernte ist bereits im vollen Gange, die Haupternte wird Ende August beginnen.

Die Erntemenge der Süßkirschen hat in diesem Jahr frostbedingt mit ca. 40.000 t nicht ganz das Niveau der Vorjahre erreicht und auch bei den Sauerkirschen mussten Einbußen von ca. 25 % einer Normalernte in Kauf genommen werden. Die Ernte von Pflaumen und Zwetschen ist noch nicht abgeschlossen, aber auch hier berichten die Erzeuger aus den Anbauregionen im Osten und Westen von Frostschäden.

Die Erdbeersaison war witterungsbedingt auch in diesem Jahr schwierig. Die Spätfröste und Trockenheit waren für die Kulturführung schwierig und 2020 gab es mit 18.800 ha die geringste Erdbeeranbaufläche seit 2003. Gegenüber dem Vorjahr wird mengenmäßig eine etwas geringere Erntemenge von rund 99.000 t erwartet.

Beim Gemüse begann die Erntesaison 2020 bei fast allen Kulturen früher als im letzten Jahr, allerdings verzögerte sich dann im April und Mai das Wachstum durch die kühleren Temperaturen wieder. Stark- und Extremniederschläge haben vielen Gemüsekulturen auch in diesem Jahr wieder zugesetzt. Die Trockenheit war für die Betriebe auch in diesem Jahr bei der Bewässerung der Kulturen eine große Herausforderung.

Insgesamt war die Spargelsaison durch einen sehr frühen Beginn gekennzeichnet, der aufgrund des Ausbruchs der Corona-Pandemie vor enorme Herausforderungen gestellt wurde. Es ist von einer vorläufig geschätzten Erntemenge von 106.400 t auszugehen. Diese liegt 14 % unter dem 6-jährigen Durchschnitt von 123.700 t.

Bei Zwiebeln ist von einer Erntemenge von knapp 500.000 t auszugehen. Die Möhrenernte dürfte wieder um ca. 700.000 t liegen. Bei Weißkohl wird eine Erntemenge von 449.000 t erwartet und bei Rotkohl von 125.000 t . Schwache Standorte ohne Bewässerung zeigen dabei Ertragsdepressionen. Insgesamt ist aber von einer guten Kohlernte in diesem Jahr auszugehen und bei Salaten (Kopfsalat, bunte Salate, Eissalat) haben wir eine gleichmäßige, wenn auch hitzebedingt kleinere Ernte zu erwarten.

Beim Wein wird eine durchschnittliche Ernte von 9 Mio. Hektolitern erwartet. Allerdings ist für den Ernteverlauf das Wetter der nächsten Wochen entscheidend.

Beim Hopfen wird eine Ernte von 48.800 Tonnen erwartet. Die Ernte startet hier Ende August.

Im Obst- und Gemüsebau führte die Trockenheit auch 2020 zu höheren Kosten durch die Bewässerung der Kulturen. Durchschnittlich ist auch in diesem Jahr allein von Bewässerungskosten in Höhe von 10 bis 15 % des Umsatzes auszugehen. Rund 80 % der Obst- und Gemüseflächen können und müssen bewässert werden.

Der Deutsche Bauernverband fordert, den Bereich der Sonderkulturen politisch stärker zu unterstützen. Besonders die zusätzlich entstandenen Kosten für die Unterbringung der Saisonarbeiter, Hygienekonzepte, Flüge etc. stellen Betriebe vor große Herausforderungen. Die in dieser Woche in Kraft tretende SARS-CoV-2-Arbeitsschutzregel verschärft die Situation für die Betriebe nochmals. In Kombination mit steigenden Mindestlöhnen, Diskussionen um Wassernutzung und dem Insektenschutzgesetz ist die Wettbewerbsfähigkeit in Frage gestellt.

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.